Es sei sogar Trend, sagen Tourismusverbände. Allein Baden-Württemberg - dort wurde vor 200 Jahren der Vorläufer des Rades entwickelt - zählt jährlich 14 Millionen Tagesausflügler auf dem Rad und 3,2 Millionen Übernachtungen durch Radreisende. Das geht aus einer Radstrategie hervor, die das Stuttgarter Verkehrsministerium im Februar 2016 veröffentlicht hat. Die Radtouristen generierten demnach rund 860 Millionen Euro Nettowertschöpfung pro Jahr. Damit sichere der Radtourismus rund 25 000 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg.
Auch die Unternehmen stellten sich auf Radler ein, sagt ein Sprecher des Tourismusverbandes in Stuttgart. So gebe es etwa 731 Betriebe mit dem Siegel «Bett+Bike», die sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern spezialisiert hätten. Das Qualitätssiegel des ADFC garantiere unter anderem, dass das Fahrrad sicher untergestellt werden kann.
Deutschlandweit wurden 2006 laut Deutschem Tourismusverband 153 Millionen Tagesreisen mit Fahrrad gezählt - und rund 22 Millionen Übernachtungen. Neuere Daten gibt es noch nicht.
Ja. Vor allem den ländlichen Raum, sagt DTV-Sprecherin Iris Hegemann. Die Radfahrer bewegten sich zudem langsamer in der Region - und blieben länger dort. «Außerdem sind sie sehr ausgebefreundlich», sagt Hegemann. Wenn es entsprechende Angebote etwa von Gasthäusern, dem örtlichen Einzelhandel oder touristischen Attraktionen vor Ort gebe, werde das gerne angenommen. «Viele Radtouristen haben auch ein höheres Einkommen - und es sind keine Sparfüchse unterwegs.»
dpa