Abnehmer seien Supermärkte wie Edeka und Rewe, aber auch Hotels, Restaurants, Gefängnisse und Psychiatrien. Psychiatrien? «Ja», sagt Schöning. Die Patienten können sich mit Besteck aus Metall oder Plastik selbst verletzen. Mit Brot-Besteck gehe das nicht so leicht. Ähnlich in Gefängnissen: Da gehe es nicht um Nachhaltigkeit, sondern um Sicherheit.
To-go-Verpackungen aus Brot
Das Ziel «zero waste» (übersetzt: null Abfall) verfolgt auch Füllett. Das Unternehmen produziert wie Kulero To-go-Verpackungen und Geschirr aus Brot. Die Zutaten: Weizen- und Roggenmehl, Wasser, Rapsöl und Salz - alles biologisch produziert.
Doch nicht nur Teig ist ein Mittel der Wahl: In Norddeutschland entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler essbare Verpackungen aus Algen. Das Alfred-Wegener-Institut (AWI) und die Hochschule Bremerhaven kooperieren dazu mit dem Fischhändler Nordsee.
Verpackungen aus Algen gehören in Indonesien schon zum Alltag. Evoware produziert «biologisch abbaubare Alternativen zu Einwegplastik-Produkten» aus Algen und Seegras. Die Produkte sollen nicht nur den Lebensunterhalt von Meeresalgenbauern aufbessern, wie das Unternehmen auf seiner Webseite schreibt - sie sind auch kompostierbar und essbar.
Zweite Haut für Obst und Gemüse
Essbar und vor allem unsichtbar sind auch neuartige Verpackungen in deutschen Supermärkten. Wer hierzulande Obst und Gemüse kauft, muss es zu Hause aus Unmengen Plastik schälen. Der Grund: Ohne Verpackung verderben viele Produkte schneller. Das US-Unternehmen Apeel(übersetzt: eine Schale) hat eine «zweite Haut» für Früchte und Gemüse entwickelt. Edeka testet sie aktuell an Avocados. Der Schutzfilm sei aus pflanzlichen Materialien und verlangsame den Wasserverlust und das Eindringen von Sauerstoff - zwei Hauptfaktoren, die für das Verderben verantwortlich sind, wie Edeka schreibt.
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Bundesregierung zu Einwegplastik-Verbot
Umweltbundesamt zu Einweg-Plastik
Forschung zu essbaren Verpackungen des AWI
Unternehmenswebseite von Apeel
Unternehmenswebseite von Füllett