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Gamestop und Co.: Aufregung um extreme Kurspatriolen – wie reagiert die Politik?

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Die Aufregung um die Kurskapriolen der Aktien des Videospielhändlers Gamestop und anderer Unternehmen am US-Finanzmarkt hat endgültig die politische Ebene erreicht.

Kurs- und Stimmungsschwankungen nicht nur an der Börse: Die Aufregung um die extremen Kurskapriolen der Aktien des Videospielehändlers Gamestop und anderer Unternehmen am US-Finanzmarkt hat endgültig die politische Ebene erreicht. Der künftige Vorsitzende des Bankenausschusses im US-Senat, Sherrod Brown, kündigte am Donnerstag (Ortszeit) einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa; Stand: 29. Januar) zufolge eine Anhörung „zum aktuellen Zustand des Aktienmarkts“ an. Es sei an der Zeit für die Börsenaufsicht SEC und den Kongress dafür zu sorgen, dass die Wirtschaft für alle funktioniere, nicht nur für die Wall Street*. „Die Leute an der Wall Street scheren sich nur um die Regeln, wenn sie diejenigen sind, denen es wehtut“, hieß es laut dpa in Browns Statement.

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Wirbel um Aktien von Gamestop und Co.: Rebellion der Kleinanleger

Hintergrund ist dem Bericht zufolge der große Ärger von Anlegern über Restriktionen beim Handel mit Papieren von Gamestop und anderen Firmen, durch die sie sich bei einer Gewinnstrecke ausgebremst sehen. Vor allem der Online-Broker Robinhood geriet dadurch massiv in die Kritik und in den Verdacht, Kleinanleger gegenüber Wall-Street-Großinvestoren zu benachteiligen, heißt es in dem Bericht. Bei Firmen wie Gamestop oder der Kinokette AMC verloren dem Bericht zufolge Hedgefonds zuletzt viel Geld mit Wetten auf fallende Kurse, unter anderem weil sich Hobby-Händler in Online-Foren organisierten und die Aktien der Unternehmen erfolgreich nach oben trieben. Gegenspieler der Spekulanten organisieren sich, wie es heißt, vor allem auf der Online-Plattform Reddit.

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Anhörungen zu Aktienmanie um Gamestop und Co. im US-Kongress geplant

Dass Robinhood den Handel mit den Papieren so einschränkte, dass sie nur noch verkauft, aber nicht mehr gekauft werden können, könnte nun zum Politikum werden und eine größere Debatte um Regulierung lostreten, wie dpa am frühen Freitagmorgen berichtete: Laut US-Medien plane auch die Vorsitzende des Finanzausschusses im US-Repräsentantenhaus, Maxine Waters, eine Anhörung. Dabei soll es um die jüngsten Turbulenzen am Finanzmarkt und um die Rolle von Hedgefonds dabei gehen. Auch andere ranghohe Politiker der demokratischen Partei wie Elizabeth Warren und Alexandria Ocasio-Cortez forderten Aufklärung. Vertreter der republikanischen Partei äußerten ebenfalls Unverständnis für Robinhoods Entscheidung, heißt es weiter in dem Bericht.

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Gegenspieler der Spekulanten – Online-Plattform Reddit

Nach dem Sturm der Empörung und ersten Klagen von Anlegern, die sich um Kursgewinne gebracht sehen, hatte Robinhood dem Bericht zufolge am Donnerstagabend angekündigt, die Handelsbeschränkungen für die Wertpapiere wieder zu lockern. Die Aktien von Gamestop seien daraufhin im nachbörslichen Handel um über 70 Prozent gestiegen, die von AMC um fast 50 Prozent. Auch die Papiere anderer Unternehmen wie etwa des Smartphone-Pioniers Blackberry, für die ebenfalls Einschränkungen gegolten hätten, legten dem Bericht zufolge kräftig zu. Robinhood-Chef Vlad Tenev erklärte laut dpa im US-Finanzsender CNBC, die Handelsbeschränkungen seien zum Schutz des eigenen Unternehmens und seiner Kunden beschlossen worden. (ahu)*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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