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Dieser Euro-Schein ist nichts wert: Dennoch ist er so lukrativ wie nie

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Scherzartikel oder doch profitable Geldanlage? Der Null-Euro-Schein spaltet die Gemüter.
Scherzartikel oder doch profitable Geldanlage? Der Null-Euro-Schein spaltet die Gemüter (Symbolbild). © dpa / picture alliance / Harald Tittel

Ein Euro-Schein, der völlig wertlos ist, aber um den sich die Sammler reißen werden? Anlässlich eines bedeutenden Jubiläums ist die gefragte Rarität jetzt schon zu haben.

Er sieht aus wie eine ganz normale Euro-Banknote, besitzt ein Wasserzeichen, Hologramm, eine individuelle Sicherheitsnummer sowie einen Kupferstreifen - und doch besitzt der Null-Euro-Schein eigentlich keinen (scheinbaren) Wert. Schließlich können Sie mit ihm weder einkaufen gehen noch bezahlen - dennoch ist er unter Sammlern heiß begehrt.

Null-Euro-Schein für 2019 - Trabi-Motiv anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Mauerfalls

Der Grund dafür: Er ist meist nur auf 10.000 Exemplare limitiert und wird sogar von der Europäischen Zentralbank (EZB) offiziell anerkannt. Zudem wird er von einer eigens lizenzierten Gelddruckerei hergestellt, der Münzhandelsgesellschaft MDM.

Während der Null-Euro-Schein vergangenes Jahr unter dem Motto "Gottes Gnade gibt es umsonst" an den 500. Reformationstag gedachte, gibt es ab sofort anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Mauerfalls 2019 eine Neu-Auflage. Darauf zu sehen: ein Trabant, der die Berliner Mauer durchbricht. Für fünf Euro ist er auf der Homepage des MDM zu haben. Doch wird er bereits auf Online-Marktplätzen wie eBay teilweise für viel mehr Geld gehandelt.

Hier sehen Sie den neuen Null-Euro-Schein.

Doch viele stellen sich die Frage, warum und seit wann es den Null-Euro-Schein überhaupt gibt. Angeblich soll ein französischer Geschäftsmann namens Richard Faille dahinter stecken, der schon seit 1996 Gedenkmedaillen mit berühmten Sehenswürdigkeiten als Souvenirs vertreibt. So soll auch der Null-Euro-Schein - mit (historisch bedeutsamen) Wunsch-Motiven bedruckt - als Andenken verkauft werden können.

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Wie der Null-Euro-Schein entstand, wer ihn kaufen kann - und warum er so einen Seltenheitswert besitzt

Städte und Institutionen können die Scheine zu diesem Zweck zum Beispiel mit dem Motiv einer berühmten Sehenswürdigkeit oder zu einem bestimmten Anlass bedrucken lassen und sie dann verkaufen. So sollen touristische Plätze und kulturelle Einrichtungen durch den Erlös aus dem Verkauf unterstützt werden. Privatleute oder Unternehmen können die Scheine allerdings nicht nutzen.

Hier sehen Sie den neuen Null-Euro-Schein.

Seit 2015 gibt es sie bereits in vielen europäischen Ländern zu kaufen. Hierzulande haben der Zoo von Magdeburg, die Verwalter vom Jagdschloss Moritzburg bei Dresden, dem Hamburger Miniatur-Wunderland oder dem Kölner Dom sowie 16 weitere Institutionen in Deutschland und Österreich den Null-Euro-Schein bereits mit einem eigenen Stempel versehen. Allerdings werden die Scheine auf einem anderen Papier gedruckt - und wird daher von Testgeräten nicht als Zahlungsmittel erkannt.

Dennoch sollen laut der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung allein 2015 60 Millionen Null-Euro-Scheine verkauft worden sein.

Hier sehen Sie einen der interessantesten Null-Euro-Scheine, der je hergestellt wurde:

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jp

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