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Servicegebühren: So krass ist der Unterschied bei den Banken

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Kontoführungsgebühren sind für viele deutsche Bankkunden bereits Alltag. Doch viele müssen noch weitere Gebühren bezahlen.
Kontoführungsgebühren sind für viele deutsche Bankkunden bereits Alltag. Doch viele müssen noch weitere Gebühren bezahlen. © dpa

Laut der Verbraucherzentrale NRW klaffen Bankgebühren weit auseinander: Bei den einen sind Dienstleistungen kostenlos, andere verlangen viel Geld. Ein Überblick.

Anfang des Jahres erhoben Sparkassen und Volksbanken Gebühren fürs Geld abheben. Doch mit dem Gegenwind hatten sie nicht gerechnet: Viele Deutsche beschwerten sich – und sahen nicht ein, zusätzlich zum Kontoführungsbeitrag noch draufzuzahlen.

Einige Finanzinstitute haben bereits reagiert – und die Gebühr zurückgezogen. Doch warum zahlen wir Deutsche überhaupt – und warum sind die Kosten bei vielen Banken so unterschiedlich?

Große Unterschiede bei Bank-Dienstleistungen

Tatsächlich sind zusätzliche Gebühren laut der Verbraucherzentrale NRW bei 15 Banken der Fall: Laut einer Untersuchung weisen diese große Unterschiede bei den Servicebeiträgen wie unter anderem bei Krediten oder Sparkonten auf. Ihr Ergebnis: "Offensichtlich werden die Kosten in der Höhe höchst willkürlich ausgerufen."

Das heißt konkret: Wer zum Beispiel eine Bankkarte verliert, der erhält als Kunde der Deutschen Bank kostenlos eine neue – bei der Commerzbank muss er dafür allerdings 15 Euro blechen. Noch größer ist der Unterschied, wenn Sie die Kreditkarte im Ausland verlieren und sich vor Ort eine neue besorgen wollen.

Wer hier eine von ADAC besitzt, der bekommt gratis Ersatz. Wer allerdings bei der DKB ist, der erhält diese nur, wenn er mindestens 700 Euro Geldeingang pro Monat vorweisen kann.

Ansonsten kommt’s dicke – und der Kunde muss 180 Euro zahlen, kritisiert die Verbraucherzentrale. Noch gilt der Gebührenhammer nicht – doch ab Dezember 2017 soll die neue Regelung bereits in Kraft treten.

Bargeldeinzahlung, Kredit- und Dispoführung: Dafür hagelt es Bankgebühren

Doch nicht nur die umstrittenen Gebühren fürs Geld abheben kommen ins Visier der Düsseldorfer Verbraucherzentrale. Auch die Einzahlung von Bargeld auf das Konto eines Dritten bei derselben Bank hat Kosten zur Folge. So sollen die Volksbank Rhein-Ruhr vier, die Stadtsparkasse Düsseldorf fünf und die Sparkasse Köln-Bonn 15 Euro dafür verlangen.

Dasselbe gilt auch, wenn ein Kunde den Dispo überzieht. Viele Banken verlangen hierfür eine Art Strafgebühr. Wie die Verbraucherschützer herausgefunden haben, können sich hier die Kosten zwischen vier bis stolze 12,5 Prozent Effektzins im Jahr bewegen.

Und auch bei der Kreditrückzahlung scheinen manche Banken kein Erbarmen zu kennen: Während bei ING-Diba Stundungen gratis sind, können sie bei anderen schon mal bis zu 50 Euro kosten (Credit Europe), so die Verbraucherzentrale.

Das steckt hinter den Bankgebühren

Generell gilt: Deutsche Bankkunden werden wohl in Zukunft mit höheren Gebühren rechnen müssen. Schließlich drücken gerade der von der EZB erhobene niedrige Leitzins und die Strafzinsen mächtig auf die Kreditinstitute. Ihre Rechtfertigung der Gebühren: Sie müssen am Ende auch ihre Kosten decken.

Von Jasmin Pospiech

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