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Bis zu 92 Prozent: Diese Lebensmittel sind in der Corona-Krise teurer geworden

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Vielen Kunden ist es schon aufgefallen: In der Corona-Krise sind Einkäufe teurer geworden. Vor allem diese Lebensmittel sind im Preis gestiegen.

Die Krise, die die Verbreitung des Coronavirus in Deutschland ausgelöst hat, ist in allen Lebensbereichen spürbar. Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverbote, geschlossene Schulen, bedrohte Arbeitsplätze... Leider macht sich die Krise auch beim Einkaufen von alltäglichen Lebensmitteln bemerkbar – nicht nur durch das berüchtigte Hamstern. Auch viel Frisches ist teurer geworden.

Diese Lebensmittel waren 2020 teurer – nicht nur wegen der Corona-Krise

Update vom 16. März 2021: Dem AMI-Frischeindex zufolge (AMI: Agrarmarkt Informations-Gesellschaft) mussten Verbraucher 2020 für frische Lebensmittel 4,2 Prozent mehr zahlen als 2019. Aber anders als man denken würde, hatte der Ausbruch des Coronavirus nur vereinzelt Auswirkungen auf die Preisentwicklung der Warengruppen. Schon Anfang des Jahres 2020 wurde eine Teuerungsrate von 3,4 Prozent verzeichnet, die sich im Frühjahr auf einen Höchstwert von 10 Prozent steigerte. Im April verteuerte sich vor allem Gemüse, da es aufgrund der Einreisebeschränkungen vielerorts an Saisonarbeitskräften fehlte, wodurch weniger Ware zur Verfügung stand. Auch Schweinefleisch kostete im Vergleich zum Vorjahresniveau mehr, vor allem aufgrund der Afrikanischen Schweinepest in China, wie ami-informiert.de berichtet. 

Mit der Mehrwertsteuersenkung ab Juli 2020, durch die nur 5 statt 7 Prozent auf Lebensmittel erhoben wurden, schwächte sich die Teuerungsrate schrittweise wieder ab. Im Herbst schwankte die Teuerungsrate frischer Lebensmittel nur noch zwischen 2 und 3 Prozent. Im Dezember schließlich fiel die Rate sogar erstmals in den negativen Bereich: Verbraucher zahlten 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr auf frische Lebensmittel.

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Diese Lebensmittel sind teurer geworden

Ursprünglicher Artikel: Die Preise für Milchprodukte haben sich im Zeitraum zwischen Januar und März 2020 erhöht. Das zeigen Zahlen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), laut Business Insider. Der Preis für Milch stieg im genannten Zeitraum um 5,2 Prozent, der für Quark um 9,7 Prozent und für Butter und Buttererzeugnisse kosten im Schnitt 11,7 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, rechnet das Portal. Aber auch die Preise für viele Obst und Gemüsesorten haben sich teilweise merklich erhöht, bei Gemüse im Schnitt um 26,3 Prozent und bei Obst um 14,2 Prozent, und belasten den Geldbeutel von Menschen, die sich frisch und ausgewogen ernähren wollen:

LebensmittelPreissteigerung
Äpfel+25%
Birnen+30%
Zucchini+92%
Brokkoli+69%
Blumenkohl+63%
Kohlrabi+62%
Paprika+56%
Kopfsalat+33%
Möhren+4%

Quelle: AMI

Aber es gibt auch Lebensmittel, bei denen die Preise gesunken sind.

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Diese Lebensmittel sind billiger geworden

So sind zum Beispiel Zwiebeln (-18 Prozent) und Weißkohl (-18 Prozent) billiger geworden. Diese Produkte stammen aus Lagerbeständen und dürfen nun Platz machen.

Auch Kartoffeln können Sie viel billiger kaufen als noch im Vorjahr (-12 Prozent). Hier fiel zum einen die Ernte 2019 sehr gut aus, zum anderen fehlt der Bedarf bei der Gastronomie für Pommes frites und Co. Dieser Umstand drückt auch die Preise für Produkte aus Rind und Schwein. Diese sind zwar auch teurer geworden - Schweinefleisch um 17,2 Prozent, Rindfleisch um 3,9 Prozent - aber deutlich verhaltener, da auch hier die Nachfrage aus der Gastronomie fehlt. Diese Absatzrückgänge werden von Privatkunden derzeit nicht ausgeglichen. Inwieweit sich diese Preise halten werden, wenn die Restaurants wieder öffnen können, wird sich zeigen.

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Darum steigen die Preise bei Obst und Gemüse

Die Sorgenliste der deutschen Bauern ist meist lang und in den letzten Wochen wurde sie noch um einiges verlängert. Preiskampf, ausbleibender Regen und nun auch noch die Coronakrise machten den Landwirten zu schaffen und erhöhten die Preise für die Kunden, berichtet Business Insider weiter. Große mediale Aufmerksamkeit erhielt zunächst das Ausbleiben von Erntehelfern durch die Grenzschließungen. Tausende saisonale Arbeitskräfte fehlten und fehlen nicht nur im Spargelanbau, sondern auch in vielen anderen Bereichen.

Auch der ausbleibende Umsatz aus der Gastronomie- und Hotelbranche mache sich überall bemerkbar. Zu guter Letzt führten die Ausgangsbeschränkung und die Unsicherheit beim Einkaufen bei vielen Menschen zur Bevorzugung von lagerfähigen Produkten und Zurückhaltung bei frischen Lebensmitteln, wie Obst, Gemüse und vor allem Fleisch, wie der Bauernverband in seinem Situationsbericht vom 02.04.2020 beklagt. Diese Situation habe sich aber mittlerweile stabilisiert, das Hamstern spiele eine deutlich geringer Rolle. 24vita.de verrät, wovor Sozialverbände nach der Preisexplosion von Obst und Gemüse dringend warnen.

Den ausbleibenden Einnahmen stehen jedoch zusätzlich höhere Kosten gegenüber. Da bei den lagerfähigen Produkten auch Getreide hoch im Kurs stand, fehlten diese Kapazitäten auf den Futtermärkten, so Business Insider. Gleichzeitig ist die Grünfutterausbeute geringer, da der bisher verhältnismäßig warme und trockene Frühling das Wachstum von Gräsern und ähnlichem gehemmt hat. Das trockene Wetter hat außerdem für die ersten Ernteausfälle gesorgt.

Die Summe der höheren Kosten und Ernteausfälle schlagen nun auch bei den Kunden auf und sorgen für Unmut an der Kasse. Wie sich die Lage entwickelt, muss sich nun zeigen.

Auch das deutsche Traditionsunternehmen Haribo hat mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen. Die Rohstoffe zur Herstellung der beliebten Fruchtgummis wurden teurer, weshalb auch Haribo eine Preiserhöhung an ihren Produkten vornehmen musste – Groß-Abnehmer Lidl zieht im August 2020 die Konsequenz. (ante)

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