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Achtjähriger bekommt als erstes Kind Spender-Hände

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Es ist eine Medizin-Sensation: Zion Harvey (8) aus Baltimore (USA) hat als erstes Kind zwei Spender-Hände transplantiert bekommen.
Es ist eine Medizin-Sensation: Zion Harvey (8) aus Baltimore (USA) hat als erstes Kind zwei Spender-Hände transplantiert bekommen. © AFP

Durch eine Infektion hatte der Achtjährige beide Hände und Füße verloren. Nun hat der Junge als erstes Kind zwei Spender-Hände in einer zehnstündigen OP transplantiert bekommen.

Erstmals sind einem Kind zwei Spender-Hände transplantiert worden: Die Kinderklinik von Philadelphia gab am Dienstag bekannt, dass die zehnstündige Operation bei dem achtjährigen Zion Harvey aus Baltimore erfolgreich verlaufen sei.

Zion mussten nach einer komplizierten Infektion vor einigen Jahren beide Hände und beide Füße amputiert werden. Damals wurde bei ihm bereits eine Nierentransplantation vorgenommen. An der Operation in Philadelphia waren 40 Ärzte, Anästhesisten, Orthopäden, Radiologen und sonstiges medizinisches Fachpersonal beteiligt.

Die erfolgreiche Nierentransplantation sei eine Voraussetzung dafür gewesen, dass Zion nun für die medizinische Weltpremiere ausgewählt werden konnte, sagte Benjamin Chang, Ko-Direktor des Transplantationsprogramms für Hände an der Kinderklinik. Wegen der Nierentransplantation habe Zion schon vor der jetzt vorgenommenen Verpflanzung der Hände Medikamente erhalten, die das Abstoßen von Spenderorganen durch den Empfänger verhindern. Über die Herkunft der Spender-Hände gab die Klinik nichts bekannt. Sie bedankte sich aber ohne Namensnennung für die Selbstlosigkeit der Organspende.

Die weltweit erste Verpflanzung zweier Hände - und Unterarme - erfolgte im Januar 2000 bei einem Maler in der französischen Stadt Lyon. An der Operation in Philadelphia beteiligten sich Experten der Universität von Pennsylvania. Dort wurde 2011 erstmals eine beidseitige Tansplantation der Hände bei einem Erwachsenen vorgenommen.

Der kleine Zion beeindruckte die Ärzte schon vor der Hand-Transplantation durch seine Lebhaftigkeit. Er hatte es gelernt, ohne Hände zu essen, zu schreiben und am Computer zu spielen. Außerdem lief er mit Prothesen. Für die Zeit nach der Operation äußerte er den Wunsch, mit den neuen Händen einen Ball werfen zu können.

AFP

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