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Allergietest bei Heuschnupfen: So funktioniert er, Heimtests und Kostenübernahme

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Wer unter Heuschnupfen leidet, muss sich vor der Diagnose stets einem Allergietest unterziehen.
Wer unter Heuschnupfen leidet, muss sich vor der Diagnose stets einem Allergietest unterziehen. © dpa / picture alliance / Peter Roggenthin

Jucken, schnupfen, niesen: Um eine Unverträglichkeit gegen Pollen auszuschließen, braucht es einen Allergietest. Wie das geht und wie viel er kostet, lesen Sie hier.

Ständiger Schnupfen, Niesanfälle und gereizte, rote Augen sind oftmals Indizien für eine ernstzunehmende Erkrankung. Wenn die Beschwerden allerdings auffällig saisonal auftreten, besonders im Frühjahr, dann könnte eine Pollenallergie dahinter stecken. Schließlich treiben häufig diverse Pollenarten wie Haselnuss, Erle oder Birke in den ersten Monaten des Jahres ihr Unwesen. Egal, ob jung oder alt – Heuschnupfen und seine unangenehmen Folgen können jeden treffen.

Pricktest bei Heuschnupfen & Co. beim Hautarzt: So funktioniert's

Wenn Sie das Gefühl haben, allergisch auf Pflanzenpollen zu reagieren, die von April bis August in der Luft herumschwirren, empfiehlt es sich, einen Allergietest zu machen. Hierfür können Sie sich an einen Allergologen oder auch einen Hautarzt wenden. Dieser ermittelt dann mithilfe eines gängigen Verfahrens, dem sogenannten Pricktest ("prick", englisch für "stechen" oder "Stich"), welche Pollenart Ihnen tatsächlich Probleme bereitet.

Dabei handelt es sich um einen schnellen Hauttest, bei dem meist mehrere Pollenkonzentrationen auf die Haut aufgetragen oder unter die Haut auf der Innenseite des Unterarms gespritzt werden. Nach dem Auftropfen ritzt der Arzt mit einer Prick-Lanzette oder –nadel zusätzlich ein wenig die Haut ein, damit die in den Lösungen befindlichen Allergene schneller eindringen können.

Erfahren Sie hier: Diese Heuschnupfen-Mittel sind laut Stiftung Warentest 2018 die besten.

Der Test kann ambulant durchgeführt werden, da es beim Allergietyp I (auch als "Soforttyp" bekannt) nur bis zu wenige Minuten braucht, um erste (allergische) Reaktionen sichtbar zu machen. Schließlich werden die allergenhaltigen Lösungen mit Abwehrzellen der Haut (auch Mastzellen genannt) in Kontakt gebracht.

Bei einer bestehenden Allergie zeigen diese eine sofortige, lokale Überreaktion in Form von roten, juckenden Stellen oder Quaddeln. Dann erfolgt die Auswertung des Pricktests durch den behandelnden Arzt. Dieser untersucht die einzelnen Hautstellen und notiert, wo eventuell eine Reaktion stattgefunden hat.

Außerdem wird im Testprotokoll festgehalten, wie stark die jeweilige allergische Reaktion ausgefallen ist. Dies kann durch den Durchmesser der Quaddel und/oder der Rötung ausgemessen werden. Da der Allergietyp I in 90 Prozent der Fälle vorkommt, ist der Pricktest das am häufigsten angewandte allergologische Testverfahren.

Auch interessant: Sie wollen wissen, welche Pollenarten gerade durch die Luft schwirren? Erfahren Sie hier alles über den Pollenflug 2018.

Viele Krankenkassen übernehmen Kosten für Allergietest  

Da es sich also um ein anerkanntes Standard-Verfahren handelt, werden die Kosten oftmals von der gesetzlichen wie auch privaten Krankenkasse übernommen. Dies gilt allerdings nur, wenn der behandelnde Arzt einen entsprechenden Verdacht hegt. Um sicherzugehen, ist es daher ratsam, vor einem Test bei der eigenen Versicherung nachzuhaken, ob dieser tatsächlich kostenfrei ist.

Noch schneller geht es übrigens mit einem Online-Allergietest zum Selbermachen. Dieser dauert oftmals nur zwei Minuten, ist anonym, aber auch sehr simpel gehalten. Es werden Fragen gestellt rund um die persönlichen Symptome, deren Schweregrad und wann die Beschwerden zeitlich auftreten.

Erfahren Sie hier, was bei Heuschnupfen wirklich sofort hilft.

Bluttest bei Heuschnupfen auch online zum Selbermachen

Wenn der Pricktest keine eindeutige Antwort liefert, kann alternativ auch ein Bluttest (RAST-Test) durchgeführt werden. Hierbei wird eine Blutprobe entnommen und zur Analyse an ein medizinisches Labor gesendet.

Dort wird die Probe auf das sogenannte allergienspezifische Immunglobulin E-Antikörper untersucht. Wenn dieses erhöht ist, liegt wohl eine Allergie vor. Doch Vorsicht: Wer viel raucht oder eine Bluterkrankung aufweist, dessen Immunglobulin-E-Spiegel kann auch anderweitig zu hoch sein.

Bluttests werden ebenfalls bereits als Selbsttests für Zuhause ohne einen Arzt angeboten. Diesen können Sie in der Apotheke oder online erwerben. Allerdings machen diese nur Sinn, wenn Sie zuvor den entsprechenden allergieauslösenden Stoff identifiziert haben. Dann dient der Blut-Selbsttest dazu, den eigenen Verdacht durch eine Auswertung im Labor zu bestätigen.

Umfrage zum Thema

Lesen Sie auch: Hier erfahren Sie alles Wichtige über Heuschnupfen - Symptome, Therapie und Medikamente.

jp

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