Alle Autismus-Formen werden zwar unter dem Begriff ASS zusammengefasst, aber der Zeitpunkt der Diagnose der Subtypen variiert in einigen Fällen. Eine Asperger-Störung wird häufig erst im Vorschul- oder Schulalter oder sogar noch später diagnostiziert. Das liegt daran, weil die Symptome eines Asperger-Syndroms häufig schwächer ausgeprägt sind als bei Autismus. Oft fällt deshalb erst im Spiel mit Gleichaltrigen auf, dass etwas nicht stimmt. Typisch für Kinder mit Asperger-Syndrom ist, dass sie entweder kein Interesse am gemeinsamen Spielen haben oder es häufig zu Streit kommt, weil die gängigen Spiel-Regeln von den betroffenen Kindern nicht akzeptiert werden.
Der Oberberg Fachklinik Rhein-Jura zufolge tritt das Asperger-Syndrom häufig mit ADHS, Zwängen und Ticks auf. Doch die Symptome müssen nicht immer gleich bleiben: Im Laufe des Lebens kann sich die Ausprägung der Asperger-Störung verändern, Symptome können zurücktreten oder sich verstärken. Geheilt werden kann die Störung, deren Ursache in den meisten Fällen unbekannt ist, nicht - allerdings gibt es einen erfolgversprechenden Therapieansatz.
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Je nach Ausprägung der Kontakt- und Kommunikationsstörung muss sie nicht zwangsläufig behandelt werden. Etwa, wenn Betroffene in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen und keine Probleme haben, Beziehungen zu führen. Haben Menschen mit Asperger-Syndrom allerdings einen großen Leidensdruck, weil sie durch fehlende Anpassungsfähigkeit sehr eingeschränkt sind, kann eine Verhaltenstherapie versucht werden, um die soziale Fähigkeiten zu verbessern. Wichtig dabei ist, dass die Therapie frühzeitig einsetzt.
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