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Beschwerdeflut: Irre Beitragserhöhung bei PKV

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Krankenversicherungen
Bei privaten Krankenversicherungen werden derzeit die Beiträge erhöht. © dpa

Berlin - Versicherte beschweren sich nach Angaben von Verbraucherberatern derzeit massiv über Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung (PKV).

“Verbraucher berichten uns von Beitragssteigerungen von bis zu 40, teilweise sogar 60 Prozent“, sagte der Vorstandschef des Bundes der Versicherten, Axel Kleinlein, am Donnerstag in Henstedt-Ulzburg. “Sie sind ratlos, wie sie zukünftig die Beiträge aufwenden sollen.“

Kleinlein kritisierte, zu niedrige Einstiegsprämien trieben die Prämien für Versicherte hoch, die bereits seit längerem in der PKV seien. “In die Prämie sollte von vornherein die Inflation, der medizinische Fortschritt und die höhere Lebenserwartung eingerechnet werden.“ Dann würden sie später nur moderat steigen.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge gibt es bei Versicherern wie Central, Debeka, DKV oder Allianz Beitragssteigerungen zwischen drei und über zehn Prozent im Schnitt.

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“Derzeit rufen uns täglich Hunderte von privat Krankenversicherten an, die verzweifelt sind, weil sie nicht mehr wissen, wie sie ab Januar ihre gestiegenen Beiträge bezahlen sollen“, hieß es beim Verbraucherschutzportal WIDGE.de. In Einzelfällen sollten Erhöhungen von bis zu 40 Prozent auf die Versicherten zukommen. Betroffene sollten nicht überstürzt handeln. “Sowohl der Wechsel in eine andere Gesellschaft als auch in den Basistarif ist ein Verlustgeschäft“, warnte WIDGE.de. Eine verlustfreie Alternative sei der Wechsel innerhalb der Gesellschaft in einen günstigeren Tarif mit gleichem Leistungsniveau.

“Es kann nicht sein, dass die Misswirtschaft einiger Versicherer dazu führt, dass insbesondere ältere Versicherte im Ruhestand durch zu hohe Beiträge in den finanziellen Ruin getrieben werden“, kritisierte Michael Wortberg, Referent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. In einem besonders krassen Fall steige der monatliche Beitrag für einen 57-Jährigen aus Mainz zum Beispiel von 749 auf 889 Euro monatlich.

dpa

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