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Blickkontakt: Frauen gucken anders als Männer

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Ein Blick in die Augen verrät mehr als tausend Worte. Der Augenkontakt ist ein wichtiger Teil in der nonverbalen Kommunikation. Doch bei Frauen und Männern gibt es einen Unterschied, sagen Forscher.

Mitgefühl, Vertrauen, Lüge oder Wahrheit - Augen können dem Gegenüber eine Menge verraten. Durch den Blickkontakt nehmen Menschen unbewusst Informationen des anderen wahr.

Normalerweise wechseln wir dabei zwischen direktem Augenkontakt und Abwenden des Blicks. Starrt einem jemand zu lange in die Augen, empfinden wir das allerdings als unangenehm, wie eine Studie gezeigt hat. Das ist demnach der Fall, wenn der Blickkontakt länger als drei Sekunden dauert.

Forscher vom University College in London haben nun untersucht, ob das Geschlecht beim Blickverhalten eine Rolle spielt, wie das Online Wissenschaftsmagazin scinexx.de berichtet.

Der Blick von Frauen

Dabei zeigte sich, dass Frauen Gesichter ganz anders betrachten als Männer. Frauen lassen demnach ihren Blick viel schneller hin- und herschweifen. Frauen würden zudem ein größeres Spektrums des Gesichts ihres Gegenübers wahrnehmen.

Um mehr über das Verhalten bei einem Blickkontakt herauszufinden, haben Antoine Coutrot und sein Team 500 Freiwillige gebeten sich Videoclips anzugucken. Auf den Videos war das Gesicht einer Person, wie bei einem Videotelefonie-Gespräch, zu sehen.

Um Augenbewegung und Blickrichtung zu erfassen, trugen alle Teilnehmer dabei sogenannte Eyetracker (auf deutsch: Augen Verfolger).

Anhand dieser gesammelten Daten zeigte sich, dass der weibliche Blick im Vergleich zum männlichen einem anderen Muster folgt. 

Zudem stellten die Forscher einen weiteren Unterschied fest: Betrachteten Frauen eine weibliche Person, richteten sie ihren Blick vermehrt auf die linke Seite und nutzen ihr linkes Auge mehr als das rechte.

Erstaunlich: Anhand der aufgezeichneten Blickmustern konnten die Forscher auf das Geschlecht des Probanden schließen. Die Trefferquote lag bei 80 Prozent.

Blickkontakt als Diagnose 

In der Medizin könnten diese Erkenntnisse bei der Diagnose von Störungen wie Schizophrenie oder Autismus bedeutsam sein, hoffen die Forscher. In diesen Fällen würde ein unnatürlicher Augenkontakt als klinisches Symptom verwendet.

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ml

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