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Brustkrebs-Heilungschancen so groß wie nie

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Prof. Thomas Dimpfl im Gespräch mit einer Patientin.
Prof. Thomas Dimpfl im Gespräch mit einer Patientin. © Foto: Klinikum Kassel

Die Frauen in Deutschland hatten noch nie so gute Chancen, eine Brustkrebserkrankung zu überleben. Dank der heutigen Möglichkeiten der Früherkennung und der schnellen und gezielten Behandlung ist sie ist fast doppelt so groß wie vor 25 Jahren.

 „Wenn wir einen Tumor heute frühzeitig erkennen und dann auch gezielt unter Ausnutzung modernster Therapieverfahren behandeln, gibt es in der Regel Heilungschancen von bis zu 90 Prozent“, sagt Prof. Dr. Thomas Dimpfl, Leiter des Interdisziplinären Brustzentrums (IBZ) am Klinikum Kassel. Während früher häufig die betroffene Brust amputiert werden musste, kann heute in über 70 Prozent der Fälle brusterhaltend operiert werden; und zwar auch deshalb, weil der Tumor durch eine vorgeschaltete Chemotherapie häufig kleiner wird – und folglich auch der operative Eingriff. Insgesamt hat es bei der Diagnostik und Behandlung des Brustkrebses in jüngster Zeit rasante, zum Teil bahnbrechende Fortschritte gegeben – und damit Hoffnung für jährlich rund 50.000 Frauen, bei denen allein in Deutschland Brustkrebs diagnostiziert wird.

Das Interdisziplinäre Brustzentrum IBZ im Klinikum Kassel ist seit 2004 als erstes Brustzentrum in Nordhessen nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie (Brustheilkunde) zertifiziert. In die Sprechstunde des IBZ, in der Fachärzte aus den Bereichen Gynäkologie, Radiologie, Internistische Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie, Nuklearmedizin, Allgemeinchirurgie, Psychoonkologie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Schmerztherapie, Labormedizin, Rehabilitationsmedizin und die Plastische Chirurgie zusammenarbeiten, kommen jährlich rund 2.000 Frauen mit Verdacht auf Brustkrebs. Die Behandlung und Betreuung der betroffenen Patientinnen erfolgt in sehr enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den niedergelassenen Ärzten. Weitere Informationen:

www.klinikum-kassel.de/ibz

So können heute zum Beispiel durch eine Antikörpertherapie besonders aggressive Tumorzellen in ihrem Wachstum gebremst, zum Stillstand gebracht oder gar zerstört werden. Wissenschaftlich erwiesen ist inzwischen auch, dass Patientinnen, die gemäß der Leitlinien für Diagnostik, Therapie und Nachsorge behandelt werden, eine deutlich bessere Überlebenschance und ein niedrigeres Risiko einer Wiedererkran-kung haben. „Durch diese Erkenntnisse sehen wir uns bestätigt, denn wir wenden in unserem Brustzentrum am Klinikum Kassel seit langem die jeweils neuesten nationalen und internationalen wissenschaftlichen Leitlinien konsequent an“, so Prof. Dimpfl. Positive Auswirkungen haben auch neue Nachsorge-Konzepte, die vom IBZ ge-meinsam mit Patientenverbänden und niedergelassenen Ärzten entwickelt wur-den. „Wir sind der Überzeugung, dass nicht nur die Behandlung, sondern auch die Nachsorge an der konkreten Situation der jeweiligen Patientin ausgerichtet werden sollte“, erläutert Prof. Dimpfl, „denn jeder Brustkrebs ist einzigartig – und die Nachsorge sollte es auch sein“.

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