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Kein Einzelfall: Corona-Patienten stecken sich nochmal an – mit einem genetisch veränderten Coronavirus

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Eine Coronavirus-Infektion kann wie eine harmlose Erkältung verlaufen.
Eine Coronavirus-Infektion kann wie eine harmlose Erkältung verlaufen. © Maurizio Gambarini/dpa

Kaum ist die Coronavirus-Infektion überstanden, kommt es erneut zur Ansteckung: Die Horrorvorstellung vieler. Niederländische Forscher haben kürzlich genau das beobachtet.

Infiziert sich ein Mensch mit einem Virus und übersteht die Krankheit, bildet der Körper sogenannte Antikörper, die eine erneute Infektion milder verlaufen lassen – oder sogar unbemerkt. Doch was, wenn das Virus mutiert, sich also genetisch verändert? Der neue Aufbau des Virus wird vom Körper nicht erkannt und die erworbene Immunantwort kann nicht greifen – soweit die vereinfachte Erklärung zum Verhalten des menschlichen Körpers, wenn Krankheitserreger wie Viren ihn befallen.

Übertragen auf das Coronavirus würde das bedeuten: Je weniger sich das Virus verändert – also mutiert –, desto besser. Doch es gibt Hinweise darauf, dass Sars-CoV-2 sehr wohl in der Lage ist, sich zu wandeln. Wie gefährlich die bisherigen Mutationen einzuschätzen sind – dieser Frage gehen aktuell unzählige Wissenschaftler nach. Vor allem in Hinblick auf eine erneute Ansteckung mit dem Coronavirus werden diese Forschungsergebnisse von der Fachwelt ungeduldig erwartet.

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Patienten stecken sich wieder mit Covid-19 an – zu wenige gebildete Antikörper nach erster Erkrankung

In Belgien und den Niederlanden kam es bereits zu erneuten Coronavirus-Infektionen – nach überstandener Krankheit. Wie der niederländische Rundfunksender NOS berichtete, wurden in Belgien und den Niederlanden Fälle von Patienten gemeldet, die sich erneut infiziert hatten – mit einem Virus mit veränderter genetischer Variante. Im Belgien etwa handelte es sich um eine Patientin, die sich drei Monate nach dem Abklingen der ersten Covid-19-Erkrankung erneut ansteckte. Sie habe bei der ersten Infektion offensichtlich nicht genügend Antikörper bilden können, um eine zweite Erkrankung zu vermeiden, zitierte tagesschau.de den belgischen Virologen Marc Van Ranst, der an der katholischen Universität in Leuven lehrt.

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Es sei Ranst zufolge unklar, wie viele Menschen es gebe, die sich nach sechs oder sieben Monaten erneut ansteckten. Ein Einzelfall sei die Frau in Belgien und der Patient in den Niederlanden nicht, in Hongkong wurde ein 33-jähriger IT-Spezialist nach einer Covid-19-Krankheit Monate nach seiner Gesundung erneut positiv auf Covid-19 getestet. Bei allen drei Betroffenen aus Belgien, den Niederlanden und Hongkong handelt es sich nach Ansicht von Medizinern nicht um ein „Wiederaufflammen" der der ersten Infektion, sondern um eine Ansteckung mit Coronaviren mit veränderter genetischer Variante. „Wir wissen es von anderen respiratorischen Viren wie Erkältungsviren, dass sie unser Immunsystem immer wieder überlisten und wir uns immer wieder infizieren können", zitiert tagesschau.de Isabella Eckerle, Leiterin des Zentrums für Viruserkrankungen an der Universität Genf. (jg) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

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Eine neue Studie aus Schweden macht nun Hoffnung, dass man nach einer Corona-Infektion doch längerfristig immun sein könnte - auch ohne Antikörper im Blut.

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