In einem Versuch hatten US-amerikanische Forscher Blutverdünner auch bei Covid-19-Patienten angewandt – ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachblatt Journal of the American College of Cardiology. Für die Studie wurden knapp 4.400 Patienten in drei Gruppen eingeteilt: Eine erhielt keine Blutverdünner, der zweiten Gruppe wurde eine hohe Dosis Blutverdünner verabreicht und die dritte Gruppe bekam eine geringe Dosis, die auch zur Vorbeugung von Thrombosen eingesetzt wird.
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„Es bestand ein starker Zusammenhang zwischen Blutverdünnern und einer verringerten Wahrscheinlichkeit von Todesfällen im Krankenhaus: Sowohl therapeutische als auch prophylaktische Dosen von gerinnungshemmenden Medikamenten reduzierten die Sterblichkeit um etwa 50 Prozent im Vergleich zu Patienten, die keine Blutverdünner erhielten", heißt es in einer Mitteilung der Mount Sinai Krankenhaus-Gruppe, die an der Studie beteiligt war.
Zusätzlich sank bei jenen beiden Gruppen auch das Risiko für eine künstliche Beatmung, wie das RND berichtete. Patienten, die eine hohe Dosis Blutverdünner verabreicht bekommen hatten, mussten zu 31 Prozent seltener an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden, diejenigen mit prophylaktischer Dosis um 28 Prozent seltener. Inwieweit die Therapie mit Blutverdünnern standardmäßig in die Covid-19-Behandlung einfließen könnte, wird allerdings noch diskutiert. (jg) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.
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