Demenz im Gehirn zu sehen
Leipzig - Hoffnung auf eine frühe Diagnose von Demenz: Leipziger Forschern gelang es, bestimmte Verhaltensauffälligkeiten, die mit Demenz einhergehen, im Gehirn sichtbar zu machen.
Die Wissenschaftler des Universitätsklinikums und des Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften konnten nachweisen, dass einige dieser Verhaltensauffälligkeiten mit einem reduzierten Stoffwechsel in bestimmten Gehirnregionen einhergehen. Bei Patienten etwa, die sich besonders apathisch und teilnahmslos zeigten, war der Zuckerstoffwechsel einer Region im Mittelhirn beeinträchtigt, wie die Forscher im Fachmagazin „Psychiatry Research Neuroimaging“ berichteten.
Apathische und teilnahmslose Patienten
Sie verabreichten Betroffenen schwach radioaktiv markierte Zuckermoleküle. Auf diese Weise konnten sie mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) Hirnregionen mit einem reduzierten Zuckerverbrauch ausmachen. „An diesen Stellen ist die Stoffwechselaktivität vermindert“, erklärte der Mediziner Matthias Schroeter, einer der Autoren der Studie.
So wirkt Musik auf unseren Körper
Bisherige Untersuchungen hätten bereits Zusammenhänge zwischen Verhaltensauffälligkeiten und Gewebeschwund (Atrophie) in bestimmten Gehirnregionen gezeigt, sagte er. „Es ist aber gut möglich, dass der Atrophie eine verminderte Stoffwechselaktivität vorausgeht.“ Möglicherweise könne das PET-Verfahren genutzt werden, um möglichst früh - oder sogar vorhersagend - Verhaltensauffälligkeiten als Zeichen einer Demenz festzustellen und zeitig eine Therapie in die Wege zu leiten.
dpa