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Lebensmittelallergien erfordern Spürarbeit

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Lebensmittelallergien bei Kindern äußern sich sehr unterschiedlich.
Lebensmittelallergien bei Kindern äußern sich sehr unterschiedlich. © dpa

Wenn Kinder ihre Nahrung nicht vertragen, kann sich das in ganz unterschiedlichen Beschwerden äußern: Bauchschmerz, Durchfall, Erbrechen, aber auch Ekzeme der Haut, allergischer Schnupfen.

Warum gibt es so viele unterschiedliche Probleme?

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Dies liegt einerseits daran, dass verschiedene Organe beteiligt sein können. Außerdem gibt es sowohl allergische Sofortreaktionen als auch verzögerte Entzündungsreaktionen durch Nahrungsallergien. Zudem muss bedacht werden, dass bei Säuglingen andere Störungen als bei Jugendlichen typisch sind: Überwiegen in den ersten beiden Lebensjahren noch die Milchallergien mit Reaktionen der Haut oder des Magen-Darm-Traktes, schieben sich später Allergien gegen Weizenmehl, Fisch und Nüsse in den Vordergrund.

Was können Eltern unternehmen, wenn Sie den Verdacht haben, ihr Kind könne ein Nahrungsmittel nicht vertragen?

Wichtig sind zunächst exakte Beobachtungen der Reaktionen auf Nahrung. Ansprechpartner sind die Kinder- und JugendärztInnen, die beraten und weitere Untersuchungen veranlassen. In schwierigen Fällen werden zusätzlich kinderärztliche Spezialisten für allergische Erkrankungen, für den Magen-Darm-Trakt oder die Haut einbezogen.

Denn das Erkennen auslösender Nahrungsallergene gleicht detektivischer Spürarbeit, zumal manche Labortests keine zuverlässigen Ergebnisse liefern. Gewarnt sei vor unwissenschaftlichen Verfahren wie Bioresonanzdiagnostik. Hier werden oft viele Allergene zu Unrecht verdächtigt, die Nahrung der Kinder dann zu stark eingeschränkt. Folge können gefährliche Mangelzustände sein.

Hilfe bei Allergien aller Art gibt‘s beim

Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V.

Bei bewiesener Allergie oder Unverträglichkeit muss dennoch zunächst versucht werden, die auslösenden Allergene (und nur diese!) komplett aus der Nahrung zu eliminieren. Auch Spuren können noch schädlich sein. Da viele versteckte Bestandteile vor allem in Fertigprodukten vorkommen, ist eine qualifizierte Ernährungsberatung wichtig. Medikamente spielen bei der Therapie allergischer Erkrankungen durch Nahrungsmittel eine untergeordnete Rolle. Ein Trost für die Eltern: Viele Allergien bei Kindern verschwinden innerhalb von zwei bis drei Jahren.

Vorsicht bei „Kann Spuren enthalten“

Allergieauslöser sind in vielen Lebensmitteln des täglichen Bedarfs enthalten und Basis zahlreicher Rezepte. Die neue Allergenkennzeichnung bietet Lebensmittel-Allergikern zumindest beim Einkauf Erleichterung. Die 14 häufigsten Allergieauslöser müssen immer auf der Verpackung gekennzeichnet sein. Hierzu gehören Milch, Ei, Soja, Nüsse, Erdnüsse, Fisch, Krustentiere und Süßlupinen.

Stolperstein ist jedoch die Art der Kennzeichnung, die nicht einheitlich ist und häufig verwirrt. Der wichtige Ausdruck „kann Spuren von ... enthalten“ wird oft gar nicht angewendet oder klärt nicht über die Menge auf. Für die Kennzeichnung in Restaurants oder Kantinen fehlt ein Lösung.

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