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Darum verstehen Männer die Frauen nicht

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Gehirn-Studie zeigt, warum Männer Frauen nicht verstehen.
Gehirn-Studie zeigt, warum Männer Frauen nicht verstehen. © jounal plosone

Es gehört zu den meist gepflegtesten Klischees unserer Gesellschaft: Männer haben ein Problem Frauen zu verstehen. Doch es stimmt. Forscher haben jetzt herausgefunden, warum.

Männern fällt es unfassbar schwer, Gefühle von Frauen zu erkennen. Das männliche Gehirn ist wohl schuld. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen bei einer Studie, die jetzt in dem Online-Fachmagazin Plos one veröffentlicht wurde. 

Um den Unterschied der Geschlechter auf den Grund zu gehen, haben die Forscher 22 männlichen Probanden 36 Bilder mit verschiedenen Augenpaaren gezeigt. Davon waren 18 der Schwarz-Weiß-Fotos von Frauen, 18 von Männern. Dann baten sie die Teilnehmer, die Emotionen zu deuten. Ob misstrauisch, verängstigt oder wütend - an Augen lässt sich am besten der Gefühlszustand von Menschen ablesen. Sie sind die zuverlässigste Informationsquelle.

Das Ergebnis: Bei Männeraugen konnten die Studienteilnehmer, die zugehörige Emotion deuten, bei Frauenaugen dagegen fanden es die Männer doppelt so schwer.

Bei Gehirnscans, die während des Experiments durchgeführt wurden, fanden die Wissenschaftler dann den Grund für die Probleme. 

Wenn Studienteilnehmer Männeraugen zu sehen bekamen, wurde die Amygdala-Region im Gehirn verstärkt aktiv. Der Mandelkern, wie der Bereich auch genannt wird, ist wesentlich an der Entstehung von Angst beteiligt. Er spielt eine wichtige Rolle der Wiedererkennung von Situationen und der Bewertung von Gefahren. Demnach riefen die Probanden beim Anblick der männlichen Augen eigene Erfahrungen ab und konnten sich besser einfühlen.

Die Augen von Frauen, riefen dagegen kaum Reaktionen im Amygdala-Bereich hervor. Da kein Abgleich mit den eigenen Erfahrungen stattfindet, konnten die Probanden schlecht die weiblichen Gefühle lesen.

Und wie schon so häufig, ist dieses Defizit wohl in der Evolutionsgeschichte begründet: Auf der Jagd war es für Männer überlebenswichtig, Rivalen auszuschalten. Deswegen mussten sie in der Lage sein, schnell zwischen Freund oder Feind unterscheiden zu können.   

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