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Zu schönes Versprechen: Kapseln für geistige Fitness enttäuschen - nur ein Präparat ist wirklich sinnvoll

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Nahrungsergänzungsmittel versprechen oft mehr als sie halten können: Was Sie über Mittel gegen geistigen Abbau wissen sollten.
Nahrungsergänzungsmittel versprechen oft mehr, als dass sie halten können: Was Sie über Mittel gegen geistigen Abbau wissen sollten. © picture alliance / dpa / Matthias Hiekel

Magnesium, Folsäure, Kalzium: Nahrungsergänzungsmittel sind buchstäblich in aller Munde. Auch Präparate für geistige Fitness werden beworben - die meisten taugen aber nichts.

Wer sein Hirn fit halten will, hat einige Möglichkeiten: Kreuzworträtsel, Sudoku und Zeitung lesen etwa fordern die grauen Zellen und sollen das perfekte Training fürs Gehirn sein. Auch wer eine neue Sprache oder ein Instrument erlernt, fördert den Kopf und das Gedächtnis. Doch ein bisschen Zeit und Muße muss man dafür doch investieren. Wer sich davor scheut, bei dem fällt die Idee der Nahrungsergänzungsmittel gegen Vergesslichkeit und für mehr geistige Fitness auf fruchtbaren Boden. Doch was bringen die Kapseln und Tropfen, die im TV und in Zeitschriften oft so aggressiv beworben werden?

Milliardengeschäft Nahrungsergänzungsmittel: Die meisten Produkte unnütz

Glaubt man den Werbebotschaften, können manche Produkte dem geistigen Verfall nicht nur vorbeugen, sondern sogar Vergesslichkeit reduzieren. Verschiedene Produkte, die die Hirnaktivität fördern sollen, wurden jetzt von der Organisation Global Council on Brain Health (GCBH) geprüft - mit vernichtendem Ergebnis! So kamen die im GCBH organisierten Forscher in einer Veröffentlichung zu dem Schluss, dass Nahrungsergänzungsmittel fürs Gehirn für die meisten Menschen nicht der richtige Weg zur Verbesserung oder zum Erhalt der Hirnleistung seien, wie das Portal Heilpraxisnet berichtete.

Die Rede ist von regelrechter Geldverschwendung: Die Produkte seien größtenteils nicht mal den Kunststoff wert, in den sie abgefüllt werden. Mit einer Ausnahme: Vitamin B12. Diagnostiziert ein Arzt mithilfe eines Bluttests einen Vitamin-B12-Mangel - der dem Ärzteblatt zufolge häufig bei älteren Menschen, Vegetariern und Schwangeren vorkommt -, kann Vitamin B12-Nahrungsergänzung die Hirngesundheit fördern.

Mehr zum Thema: Junge Frau wird plötzlich extrem vergesslich - was dahinter steckt, kostete sie fast das Leben.

Gehirn fit halten: Greifen Sie besser auf diese Methode zurück

Wer gesund ist, sollte allerdings die Finger von Nahrungsergänzungsmitteln lassen, die kognitive Fähigkeiten verbessern sollen. Und auch Menschen mit Vorerkrankung sollten sehr vorsichtig mit diesen Produkten umgehen und sie nur in Absprache mit ihrem Arzt einnehmen, etwa Patienten, die Herzmedikamente, Steroide oder Blutverdünner einnehmen. Wechselwirkungen sind hier möglich und können fatale Folgen haben: Eine erhöhte Vitamin-K-Aufnahme etwa senkt die Wirkung des Blutverdünnungsmittels Coumadin und kann so die Entstehung von Thrombosen fördern.  

"Nahrungsergänzungsmittel für die Gesundheit des Gehirns scheinen eine riesige Geldverschwendung zu sein", fasst Sarah Lenz Lock, Geschäftsführerin des GCBH, die Ergebnisse der Untersuchungen zusammen. Geld sollte besser in eine gesunde Ernährung investiert werden, die nachweislich die Gehirngesundheit fördert. So entwickelten US-Forscher etwa die sogenannte MIND-Diät, die die grauen Zellen fördern und einer Demenz vorbeugen soll. Wie 24vita.de* berichtet, können Nahrungsergänzungsmittel mit Gingko sogar allergische Reaktionen auslösen. *merkur.de und 24vita.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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jg

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