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Erkältung, Husten & Co.: Das hilft gegen Viren

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Viren machen uns das Leben schwer.
Viren machen uns das Leben schwer. © medicalpicture

Erkältungen, Herpes und Husten: Die Anwesenheit von Viren macht sich in vielerlei Ausformungen bemerkbar. Mit Hausmitteln können Sie die Plagegeister bekämpfen.

Viren sind ein Erfolgsmodell der Natur: winzig klein, einfach gebaut und sehr effektiv. Ihr einziger Lebenszweck ist die Vermehrung: 320.000 Viren haben Säugetiere – also auch den Menschen zum Wirt. Viren verursachen tödliche Erkrankungen wie Masern, Aids, Grippe oder Hepatitis und können Krebs auslösen. Aber Viren sind auch verantwortlich für Erkältungen, für Warzen, für den lästigen Lippenherpes oder Durchfallerkrankungen. Gegen einige Viren gibt es Impfungen, bei schweren Verläufen werden Virenhemmer verordnet. Doch bei vielen Infekten werden lediglich die Symptome behandelt. Das Immunsystem muss die Eindringlinge selbst vernichten. Helfen können pflanzliche Hausmittel, die gegen Viren wirken. Das sind die Wichtigsten:

Erkältung

Virus: 200 verschiedene Erkältungsviren sind bekannt. Meist lösen sie harmlose Entzündungen der Nasen- und Rachenschleimhäut e aus. In 90 bis 95 Prozent der Fälle sind Rhinoviren für den Infekt verantwortlich, manchmal Coronaviren. Beide werden durch Schmier- und Tröpfcheninfektion übertragen.

Besonderheit: Normalerweise bessert sich der Infekt nach spätestens drei bis sieben Tagen, nach neun Tagen sollte er verschwunden sein. Ist das Immunsystem durch einen Virusbefall geschwächt, kann jedoch eine Bakterieninfektion dazukommen .

Was hilft: Bewährt haben sich Umckaloabo, eine südafrikanische Heilpflanze, deren Wirksamkeit in vielen Studien belegt ist, Teebaumöl und die bekannten Tees aus Holunderblüten (schweißtreibend) und Kamille (antivirale Wirkung). Sehr wirksam aber noch unbekannt ist auch Grapefruitkernextrakt, er macht z.B. verstopfte Nasen wieder frei.

Warzen

Virus: Humane Papilloma-Viren, davon gibt es sehr viele verschiedene Arten.

Besonderheit: Ein nicht sehr starker Virus, meist bekomm t das Immunsystem das Problem selbst in den Griff. Allerdings kann das Jahre dauern.

Tipp: Salizyl- oder Milchsäure, damit wird die Haut schichtweise aufgelöst, bis man schließlich zu den Viren durchdringt. Wichtig ist, die gesunde Haut mit einer fettigen Salbe abzudecken.

Lippenherpes

Virus: Das Herpes-Simplex-Virus vom Typ 1 hat geschätzt schon 90 Prozent aller Menschen infiziert.

Besonderheit: Häufig bleibt das Herpes-Virus unbemerkt, es versteckt sich in Nervenenden passiv im Körper und reaktiviert sich nach unterschiedlich langen Zeiträumen. Es kommt immer dann zu den schmerzhaften Lippenbläschen, wenn das Immunsystem gerade geschwächt ist, z.B. durch Stress, Fieber oder starke Sonnenstrahlung.

Was hilft: Beim ersten Brennen hilft ein standardisierter Melissenblätterextrakt. Die Inhaltsstoffe verhindern, dass die Viren in die Zellen eindringen und sich dort vermehren können. Auch Teebaumöl, das unverdünnt aufgetragen wird, lässt die Erkrankung schneller abheilen. Zur Vorsorge, z.B. wenn mit starker Sonnenstrahlung zu rechnen ist, wird Propolissalbe mit 10 bis 15 Prozent Propolis empfohlen. Propolis wird aus Bienenstöcken gewonnen. Es wirkt keimhemmend, entzündungshemmend und örtlich betäubend .

Hier erfahren Sie mehr über die verschiedenen Herpes-Typen und wie Sie sie behandeln können.

Durchfallerkrankungen

Virus: Calici-Viren wie z.B. das Noro-virus

Besonderheit: Der Körper verliert viel Flüssigkeit, wenn Durchfall länger als drei Tage andauert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Tipp: Eichenrinde (Tee schmeckt nicht, daher besser als Kapsel einnehmen ), Grüner Tee, Heidelbeeren (getrocknet oder als Saft).

Husten

Virus: Wie die Erkältungsviren. Meist ist Husten die Folge einer Bronchitis, die Schleimhäute der Atemwege unterhalb der Luftröhe sind von Viren befallen und entzündet.

Besonderheit: Meist beginnt es mit einem trockenen Husten, der in einen produktiven Husten übergeht. Das heißt, es wird Schleim produziert und abgehustet. Das Immunsystem transportiert damit abgetötete Viren ab.

Tipp: Hustenlösende Wirkstoffe wie Efeupräparate senken die Oberflächenspannung des Schleims und verflüssigen ihn so. Das macht das Abhusten leichter. Auch Anisöl, die Primelwurzel, Süßholzwurzel und Thymiankraut haben einen guten Einfluss. Brunnenkressekraut wirkt keimhemmend. Dafür sorgen die darin enthaltenen Senföle. Auch Saft aus schwarzer Rettichwurzel enthält das keimtötende Senföl.

Darum sind Antibiotika nutzlos

Im Gegensatz zu Bakterien sind Viren keine Lebewesen und haben auch keinen eigenen Stoffwechsel. Es handelt sich lediglich um etwas Gen-Information, die von einer Eiweißhülle umgeben ist. Miniviren besitzen nur vier Gene, größere mehrere hundert. Viren befallen immer bestimmte Zelltypen, sie heften sich an spezifische Rezeptoren der Wirtszelle an, schleusen ihre DNA ein und kapern praktisch die fremde Zelle, so dass diese neue Viren herstellen muss. So werden aus einem Poliovirusin einer neuen Wirtszelle bis zu 1000 neue Viren! Nach einer überstandenen Viruserkrankung ist der Körper immun gegen einen neuen Angriff des Virustyps – es sei denn der Erreger mutiert und verändert sich so, dass das Immunsystem ihn nicht wiedererkennt.

Einfache Tricks schützen sicher

Diplom-Biologin und Ernährungswissenschaftlerin Dr. Andrea Flemmer beantwortet einige Fragen zum effektiven Schutz vor Viren:

Was macht der Mensch falsch im Umgang mit Viren?

Dr. Andrea Flemmer: Er nimmt sie nicht ernst genug. Ich sage immer, Viren sind richtige Mistviecher. Wir können viel tun, um uns nicht anzustecken bzw., wenn wir erkrankt sind, den Erreger nicht weiterzugeben.

Wie das bekannte Händewaschen? 

Flemmer: Immer, wenn man heimkommt, oder auch, wenn man mor ens ins Büro gefahren ist, sollte man als erstes die Hände mit Wa sser und Seife waschen. Viren können sich nicht festhaken, sie werden weggespült. Desinfektionsmittel sind also unnötig. Es sollte sich auch rum gesprochen haben, dass man in die Armbeuge niesen und husten sollte. Immer noch beobachte ich Menschen z.B. im Bus, die das nicht tun, dann stehen sie auf, halten sich irgendwo fest, bevor sie aussteigen. Der nächste, der die Haltestange anfasst, hat die Viren an der Hand. Daher sollte man sich möglichst nie mit den Fingern ins Gesicht fassen. So gelangen die Viren nämlich an die Schleimhäute von Auge oder Nase und finden ein Schlupfloch zum Eindringen.

Gibt es noch einen Tipp? 

Flemmer: Ich finde, wir sollten es alle so machen wie die Japaner: Wenn die erkältet sind, tragen sie Mundschutz. Das finde ich wirklich toll, denn so wird niemand angesteckt. Wir dagegen verteilen unsere Viren munter in der Umgebung. Ein weiterer Tipp: Grüner Tee und seine gesundheitsfördernde Wirkung wird in unseren Gegenden deutlich unterschätzt. Im Gegensatz zum Schwarzen Tee der vergoren wird, hat Grüner Tee noch sämtliche Wirkstoffe.

Bewährte Medizin

Dass Pflanzen heilende Wirkung haben, ist lange bekannt. Sehr viele Medikamente basieren auf einem pflanzlichen Wirkstoff, der synthetisch hergestellt wird. Doch während die meisten Pillen nur einen Wirkstoff enthalten, wirken in Pflanzen eine ganze Reihe und Verbindungen von Wirkstoffen. Pflanzliche Tinkturen und Tees sind in Apotheken erhältlich.

Buch-Tipp: Dr. Andrea Flemmer: Viruserkrankungen natürlich behandeln, vak-verlag, 16,90 €. Die Biologin und Wissenschaftsautorin empfiehlt solche Pflanzen, bei denen die Wirksamkeit in Studien belegt wurde.

Ab wann ist es keine Erkältung mehr, sondern eine Grippe? Erfahren Sie hier, was die Unterschiede sind.

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