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K.o.-Tropfen-Armband jetzt neu bei dm: So schützt es Club-Besucher vor dem bösem Erwachen

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K.o.-Tropfen im Getränk sind nicht zu bemerken - es sei denn, Sie haben einen Schnelltest zur Hand.
K.o.-Tropfen im Getränk sind nicht zu bemerken - es sei denn, Sie haben einen Schnelltest zur Hand. © dpa/Achim Scheidemann

Bei dm gibt es seit kurzem einen Schnelltest für K.o.-Tropfen. Das Armband wurde von einer 25-jährigen Studentin entwickelt. So funktioniert es.

Oft reichen wenige Minuten aus, in denen das Getränk unbeaufsichtigt gelassen wird, um von Unbekannten K.o.-Tropfen untergemischt zu bekommen. Wie akut die Gefahr sein kann, wurde der Studentin Kim Eisenmann im Sommer 2018 klar.

Studentin entwickelt Schnelltest für K.o.-Tropfen - und kann dm für sich gewinnen

Am Morgen nach einem Stadtfest eines kleinen Ortes in der Nähe von Karlsruhe wachte eine Bekannte der 25-Jährigen unbekleidet und ohne Erinnerungen an die letzte Nacht im Park auf. Bei ihr wurden Rückstände von Gamma-Hydroxy-Butyrat (GHB) festgestellt, welches auch als Liquid Ecstasy bekannt ist und oft als K.o.-Mittel eingesetzt wird.

"Das war ein Ultra-Schock. Ich war ja auf demselben Stadtfest. Für mich war das ein persönlicher Weckruf, denn man wird den Gedanken nicht los: Es hätte auch mir passieren können", berichtete Kim Eisenmann dem Online-Portal Business Insider. Wie oft es in Deutschland tatsächlich zu Vergewaltigungs- und Missbrauchsfällen in Zusammenhang mit K.o.-Tropfen kommt, ist nur schwer zu sagen, da die Tatumstände vom Statistischen Bundesamt nicht erfasst werden. Zudem lässt sich GHB nur schwer nachweisen, da die Substanz nur sechs bis zwölf Stunden im Körper auffindbar ist.

Doch damit es gar nicht erst dazu kommt, soll ein Test nun Abhilfe schaffen. Als sich Kim Eisenmann näher mit dem Thema beschäftigte, fand sie heraus, dass es auf dem Markt bisher kein Produkt gab, das in der Lage war, Spuren von K.o.-Tropfen ausfindig zu machen.

So machte es sich die Studentin des Wirtschaftsingenieurswesens zur Aufgabe, selbst eines zu entwickeln. Zusammen mit ihrem Mitgründer Sven Häuser brachte sie nun wenige Monate später das Testarmband Xantus auf dem Markt, das seit Kurzem auch im Online-Sortiment der Drogeriemarktkette dm zu finden ist. Sollte sich die Nachfrage als besonders groß herausstellen, könnten die Armbänder auch bald in den Regalen zu finden sein, wie es vonseiten des dm-Marketingchefs Sebastian Bayer heißt.

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Wie funktioniert der Schnelltest für K.o.-Tropfen?

Das Praktische an dem Schnelltest ist, dass er wie ein normales Festivalbändchen aussieht und somit recht problemlos mitgeführt werden kann. Zudem funktioniert er schnell und einfach: Ein paar Tropfen des zu prüfenden Getränks werden auf den Teststreifen geträufelt. Färbt er sich innerhalb weniger Minuten blau, befinden sich K.o.-Tropfen im Getränk, bleibt er weiß, ist das Ergebnis negativ.

Bei der Untersuchung durch ein Forscherteam zeigte sich bereits, dass der Test bei allen möglichen Getränken - von Caipirinha bis Rotwein - funktioniert. Trotzdem wird auf der Verpackung des Produkts davor gewarnt, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gibt.

Wenn es nach der Erfinderin geht, sollte das Armband bald in jeder Handtasche zu finden sein. Es soll Frauen nicht nur Sicherheit geben, sondern auch eine abschreckende Wirkung auf mögliche Täter haben. Allerdings stellt es sich bisher als schwierig heraus, den Schnelltest auch an Clubbesitzer zu bringen: "Wir haben mit mehr als 80 Clubbesitzern gesprochen und jeder sagt das gleiche: Wenn ich euer Produkt bei mir verkaufe, dann heißt es ja, dass es bei mir K.o.-Tropfen gibt", berichtet Kim Eisenmann. Dabei könnte sich der Teststreifen ganz leicht in Festivalbändchen integrieren lassen.

Um nun für ein Umdenken in der Branche zu sorgen, will sie so viel wie möglich Aufmerksamkeit auf Xantus lenken - sodass es bald so selbstverständlich ist, wie ein Kondom.

Video: Vorsicht vor K.o.-Tropfen

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