Auch Uwe Schulze macht zurzeit eine Entzündung zu schaffen. Die wunde Stelle, an der das Kabel in den Körper führt, muss zwei Mal am Tag versorgt werden. Seit zehn Jahren steht er auf der Warteliste für ein Spenderherz. So lange es ihm noch so gut gehe wie im Moment, wolle er lieber schwerstkranken Patienten den Vortritt bei den Herztransplantationen lassen, sagt der Mann, der so lange ein Kunstherz trägt wie vermutlich kein anderer in Europa.
An der MHH werden jährlich mehr als 100 Kunstherzsysteme eingesetzt, damit gehört die Uniklinik zu den größten Kunstherz-Zentren weltweit. Im vergangenen Jahr wurde hier zum ersten Mal überhaupt das verbesserte Nachfolge-Modell „Heartmate III“ eingesetzt, mit einer in Hannover entwickelten minimalinvasiven Methode. Für Herzklinikdirektor Axel Haverich haben die Geräte Zukunft, weil von ihnen auch Patienten profitieren, die wegen Vorerkrankungen oder aufgrund ihres hohen Alters von einer Transplantation ausgeschlossen sind.
Von Christina Sticht, dpa