1. Startseite
  2. Leben
  3. Gesundheit

Mädchen in Dresden nach Infektion mit Meningokokken gestorben - weitere Kinder untersucht

KommentareDrucken

Eine Impfung kann einer Meningokokken-Infektion vorbeugen.
Eine Impfung kann einer Meningokokken-Infektion vorbeugen. © Ralf Hirschberger / dpa

Der Fall ist schockierend: In Dresden ist ein Kita-Kind einem Bericht zufolge an den Folgen einer Infektion mit Meningokokken gestorben.

Das Krippenkind sei am Wochenende gestorben, berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk am Mittwoch.

Update: Dreijährige aus Dresdner Kita stirbt an seltener Meningokokken-Infektion

Nach dem Tod eines mit Meningokokken infizierten Mädchens aus einer Dresdner Kita haben die Behörden mit der vorsorglichen Behandlung weiterer Kinder begonnen. 37 Krippenkinder erhielten nun zwei Tage lang Antibiotika in Saft- oder Drageeform, teilte die Verwaltung der sächsischen Landeshauptstadt am Mittwoch weg. Meningokokken sind Bakterien, Infektionen führen häufig zu schweren Blutvergiftungen.

Die Dreijährige hatte demnach letztmalig am Freitag die Krippe besucht, in den folgenden Tagen verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Am Montag wurde das Kind in ein Krankenhaus gebracht, wo es starb. Auch die Familie des Kinds erhält laut Behörden nun vorsorglich Antibiotika.

Den übrigen Kindern und Erziehern der Kita, die selbst nicht direkt zu der Krippengruppe gehören, wird diese außerdem "auf Wunsch" angeboten. Insgesamt geht es nach Angaben der Stadt um 150 Kinder und 24 Erzieher.

Lesen Sie hier: Zecken-Impfung: So erkennen Sie sofort, ob Sie allergisch reagieren.

Meningokokken: Hohe Ansteckungsgefahr?

Meningokokken-Infektionen erfolgen durch sehr engen Kontakt zwischen Menschen über kurze Distanzen. Meist geschieht dies in Form von Tröpfcheninfektionen über Nase und Mund. In zwei von drei Fällen äußert sich eine Ansteckung als Hirnhautentzündung. Bei einem Drittel kommt es zu Blutvergiftungen, in etwa jedem siebten bis zehnten Fall gar zu schweren lebensbedrohlichen sogenannten septischen Schocks.

Meningokokken-Infektionen sind in Deutschland allgemein sehr selten, die Krankheit tritt vor allem bei kleineren Kinder im Alter von bis zu fünf Jahren sowie bei Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren auf. Ansteckungen sind aber in jedem Alter möglich. Es gibt Impfungen gegen Meningokokken, für alle Kinder ab zwei Jahren werden sie in Deutschland offiziell empfohlen.

Lesen Sie hier: Zeckenbiss: Darum sollten Sie sofort zum Arzt, wenn Sie diese Rötung haben.

Ursprüngliche Nachricht: Kind stirbt nach Meningokokken-Infektion

Demnach sollen Ärzte die anderen Kinder in der Kindertagesstätte im Tagesverlauf mit Antibiotika versorgen. Die Stadt als Träger der Einrichtung gab am Morgen noch keine Details bekannt. Laut MDR Sachsen will sie im Laufe des Tages die Öffentlichkeit über den Fall informieren. Auch der Befund der Ärzte über den tragischen Todesfall stehe noch aus.

Die Bakterien lösen meist eine Gehirnhautentzündung aus. Meningokokken-Erkrankungen kommen jedoch nach Bundesangaben in Deutschland sehr selten vor: Im Jahr gibt es nur etwa vier Fälle pro einer Million Menschen.

Lesen Sie hier: Achtung: Diese Symptome weisen auf eine Borreliose-Infektion hin.

Hirnhautentzündung durch Zecken verursacht

Zecken können Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Dies ist eine Virus-Erkrankung, die in unterschiedlichen Stadien verläuft. In Stadium I kann FSME wie eine Sommergrippe auftreten. Stadium II ist weitaus kritischer: Hierbei kann die Virus-Erkrankung das Zentrale Nervensystem befallen. Das hat dann eine Hirnhautentzündung, die so genannte Meningitis zur Folge.

Noch kritischer wird es, wenn FSME eine Gehirn- und Rückenmarkentzündung auslöst. Neben den Symptomen einer Hirnhautentzündung kommt es dabei auch zu weiteren Symptomen wie Bewusstseinsstörungen oder psychischen Veränderungen.

Video: Lebensbedrohliche Infektionen durch Meningokokken

Meningokokken-Infektion: Was ist eine Meningitis?

Eine Meningokokken-Infektion verursacht meist eine eitrige Hirnhautentzündung, die so genannte Meningitis. Hierbei kommt es zu einer Entzündung der Hirn- bzw. der Rückenmarkshäute, die fachsprachlich als Meningen bezeichnet werden.

Die Meningitis wird in zwei Formen unterteilt, je nach Auslöser:

Es gibt verschiedene Meningokokken-Typen. In Deutschland sind die Serogruppen B und C am häufigsten. Vorbeugen kann man am besten durch eine Impfung gegen die Serogruppe C, diese Impfung wird auch von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen.

Auch interessant: So schützen Sie sich gegen Meningitis.

AFP / sca

Auch interessant

Kommentare