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Mann kann plötzlich kaum mehr gehen - Schuld hat sein Bett

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Ein Brite litt an Atemnot und Schwindel - doch bei zahlreichen Untersuchungen kommt nichts raus.
Ein Brite litt an Atemnot und Schwindel - doch bei zahlreichen Untersuchungen kommt nichts raus. © dpa/Maurizio Gambarini

Ein 43-Jähriger hat plötzlich mit Atemnot und Schwindel zu kämpfen, er kann nur noch wenige Minuten am Stück gehen oder stehen. Schuld daran hatte ausgerechnet sein Bett.

Stellen Sie sich vor: Sie leiden an Atemnot und Schwindel, können sich nur wenige Minuten auf den Beinen halten. Was würden Sie da tun? Sich vermutlich ins Bett legen. Doch ausgerechnet damit tat sich ein 43-Jähriger, der mit diesen Symptomen zu kämpfen hatte, gar keinen Gefallen.

Mann kann kaum mehr laufen - sein Bett hat Schuld

Monatelang fühlte sich ein 43-jähriger Brite schon krank und abgeschlagen, bevor er endlich den Hausarzt aufsuchte. Der diagnostizierte dem Mann einen Infekt der unteren Atemwege, zu denen unter anderem die Bronchien und Lungen zählen. Allerdings hatte der Patient keinen Husten.

Auch ansonsten hatte er nie größere Gesundheitsprobleme, er rauchte nicht, nahm keine Drogen und saß in der Arbeit viel am Schreibtisch. Bei Blutuntersuchungen waren die Werte normal. Trotzdem verschlechterte sich der Zustand des Mannes noch im selben Monat stark, die Atemnot machte ihm immer mehr zu schaffen und er konnte nur noch wenige Minuten lang gehen oder stehen, bevor es ihm vor Erschöpfung schwindelig wurde. In diesen Tagen verbrachte er viel Zeit im Bett.

Erst später fand er heraus, dass er sich damit wohl keinen Gefallen tat. Nach weiteren Besuchen beim Hausarzt, bei denen es zu keinem Ergebnis kann, wurde der 43-Jährige schließlich an Spezialisten der britischen Aberdeen Royal Infirmary verwiesen. Diese haben seinen Fall nun in dem Fachmagazin "BMJ Case Reports" veröffentlicht.

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Vogelfedern in Bettwäsche sorgten bei Mann für Atemnot

Wie sich nämlich herausstellte, litt der Mann an einer sogenannten Federbettlunge, im Fachjargon als exogen-allergischen Alveolitis bekannt. Hierbei handelt es sich um eine allergisch bedingte Entzündung des Lungengewebes - meist betrifft es die Lungenbläschen -, die durch das Einatmen von organischen Partikeln wie Vogelfedern ausgelöst wird. Was auch mit den Erzählungen des Mannes übereinstimmte: Bevor seine Beschwerden auftraten, hatte er seine synthetische Bettwäsche gegen Daunen ausgetauscht.

Ihren Verdacht sicherten die Ärzte durch einen Bluttest im Labor ab, der zeigte, dass das Immunsystem des Mannes ungewöhnlich viele Antikörper gegen unterschiedliche Vogelarten gebildet hatte. Zudem schickten sie den Mann ins CT - auf den Bildern wirkte die Lunge trüb, marmoriert und offenbarte kleine Knötchen.

Schließlich legte sich der 43-Jährige hypoallergene Decken und Kissen zu, die Ärzte verschrieben ihm zudem Entzündungshemmer. Der Effekt war bemerkenswert: Innerhalb des ersten Monats verbesserte sich der Zustand des Mannes enorm, nach einem halben Jahr fühlte er sich wieder komplett gesund. Ein Jahr später durfte er schließlich die Entzündungshemmer absetzen und hat nun mit keinerlei Beschwerden mehr zu kämpfen.

Wie die Ärzte in dem Fachblatt erklären, lasse sich nur schwer abschätzen, wie viele Menschen tatsächlich an einer Federbettlunge leiden würden. Vermutlich bleibe sie meistens unerkannt, weil Mediziner bei Atemwegsproblemen meist nach Haustieren fragen würden. Obendrein passen die Symptome zu vielerlei Krankheiten. Immerhin verschwinden die Beschwerden oft recht schnell, sobald die richtige Diagnose gestellt wird.

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