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Richtige Ernährung: Essen Sie sich gesund!

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Profis bei der Arbeit: Gemüse zu schnippeln, das gehört dazu! Unser Foto zeigt Spitzenkoch Alexander Ebert (l.) und Mediziner PD Dr. Dr. Berend Feddersen in Eberts Restaurant am Regerplatz 3 in München.
Profis bei der Arbeit: Gemüse zu schnippeln, das gehört dazu! Unser Foto zeigt Spitzenkoch Alexander Ebert (l.) und Mediziner PD Dr. Dr. Berend Feddersen in Eberts Restaurant am Regerplatz 3 in München. © Klaus Haag

Die Serie „Medizin à la carte“ vereint wissenschaftliche Fakten und Rezepte für ausgewogene Ernährung. Zum Auftakt ein Gespräch mit Mediziner Prof. Dr. Dr. Berend Feddersen und Spitzenkoch Alexander Ebert.

Wie entstand die Idee zu „Medizin à la carte“? 

Prof. Dr. Dr. Bernd Feddersen: Beim Lesen – und Essen: Vor einiger Zeit stand in einem Wissenschaftsmagazin ein interessanter Artikel über Tintenfische. Kurz darauf war ich bei Alexander Ebert im Restaurant, bestellte mir ein Tintenfisch-Risotto. Und dachte mir: Wissenschaft und Ernährung sind eine tolle Kombination. Sich einfach mal gesund essen – das will doch jeder!

Wie viel Medizin steckt denn tatsächlich im Essen? 

Alexander Ebert: Sehr viel! Nur ist vieles an Wissen im Lauf der Zeit verloren gegangen – oder zumindest in den Hintergrund geraten. Das ist schade. Eine Zwiebel aufs Ohr bei Ohrenschmerzen, eine kräftige Hühnerbrühe gegen fiese Erkältungen, all das sind heute fast schon „Geheimrezepte“! Dr. Feddersen: Ich würde auch öfter Schokolade verschreiben – das hebt nachweislich die Stimmung und verschafft Glücksmomente!

Gibt es Lebensmittel, die schädlich sind? 

Feddersen: Ich glaube, das ist stets eine Frage der Dosis. Der Verzehr einer ganzen Muskatnuss kann tödlich sein ...

Ebert: Es geht natürlich auch weniger dramatisch: Von zu vielen Karotten bekommt man zum Beispiel eine gelbliche Haut. Und die sogenannten Tonka-Bohne gibt es nur in der Apotheke, allerdings ohne Rezept, weil sie eine halluzinogene Wirkung haben kann ab einer gewissen Menge.

Was kann denn jeder mit einfachsten Haushaltsmitteln für seine Gesundheit tun?

Ebert: Wok-Gemüse – das ist schnell zubereitet und, wenn man es nicht zerkocht, besonders vitaminreich. Ingwerwasser stärkt das Immunsystem – frischen Ingwer aufschneiden, aufgießen, fertig.

Man braucht also nicht immer besonders exotische Zutaten ...

Ebert: Überhaupt nicht! Nehmen Sie Hirse. Keiner macht es mehr. Es geht viel zu oft ums pompöse Showkochen. Dabei lässt sich mit Hirse ein vollwertiges Essen zusammenstellen; da steckt unter anderem Magnesium und Kalzium drin. Und: Es geht schnell und ist einfach zubereitet.

Was empfehlen Sie sonst noch? 

Ebert: Topinambur, eine alte Gemüsesorte mit einem hohen Stärkeanteil. Nach dem Krieg wurde sie besonders oft angebaut, dann geriet sie in Vergessenheit – und jetzt erlebt sie ihre Wiedergeburt.

Wie viel Zeit braucht man denn für seine persönliche „Medizin à la carte“? 

Dr. Feddersen: 15 Minuten pro Tag reichen. Da schafft man zum Beispiel ein Knuspermüsli, von dem man noch die kommenden Tage zehren kann – im wahrsten Sinne des Wortes. Müsli liefert Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. - Und man kann alles schmackhaft machen?

Ebert: Ja – Kochen hat vor allem mit Liebe zu tun. Man muss sich ein bisschen Mühe geben und etwas Zeit nehmen, das ist das Wichtigste.

Jetzt ganz konkret: Was empfehlen Sie Einsteigern, um auf den gesunden und guten Geschmack zu kommen? 

Ebert: Fangen Sie mit einem guten Salat an. Kaufen Sie einen Kopfsalat auf dem Bauernmarkt. Besorgen Sie sich gutes Öl und guten Essig, dazu Salz, Pfeffer, vielleicht ein bisschen Senf, schon haben Sie ein wunderbares Dressing. Wir wissen aus der Psychologie, das uns kleine Freuden das Leben schöner machen. Und allein das ist doch schon die beste Medizin!

Serie: Medizin à la carte – Kochen für die Gesundheit

Im wahrsten Sinne des Wortes gesund essen: Weitere Artikel mit gut verdaulichen wissenschaftlichen Fakten, die Sie dazu anregen, vielleicht ein Küchen-Experiment zu wagen, finden Sie hier:

Unsere Speisekarten zum Download: 

  1. Was fürs Herz: Wer sein Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko senken will, setzt auf mediterrane Kost.
  2. Knochen-Arbeit verrichten: Um Osteoporose vorzubeugen, empfiehlt sich kalziumreiche Kost.
  3. Wenn der Darm verstimmt ist: Dann tut man ihm mit unserem Rezept was Gutes, da es die Galle anregt und eine gesunde Darmflora fördert
  4. Den Stoffwechsel anregen: Mit Vitamin A gegen Diabetes.
  5. Dem Gehirn auf die Sprünge helfen: Wer sich gegen Demenz schützen möchte, sollte auch auf Blaubeeren setzen.
  6. Schön immun bleiben: Für die Immunabwehr ist Zink besonders wichtig.
  7. Freudensprünge für die Seele: Selbst bei Depressionen kann sich Schokolade positiv aufs Wohlbefinden auswirken.

Von Barbara Nazarewska

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