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Mehr als doppelt so viele Zecken wie 2017: So schützen Sie sich vor einer Infektion

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Die schwül-warmen Sommermonate begünstigen die Zeckenvermehrung.
Die schwül-warmen Sommermonate begünstigen die Zeckenvermehrung. © dpa / picture alliance / Daniel Reinhardt

Dieses Jahr tummeln sich mehr denn je von den Blutsaugern in Wald und Wiesen. Experten schlagen jetzt Alarm: Schließlich steigt auch die Gefahr einer Infektion.

Experten – etwa vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) – schlagen Alarm: 2018 ist ein Zeckenjahr. Auch die KKH Kaufmännische Krankenkasse rechnet 2018 in Bayern mit deutlich mehr Erkrankungen durch Zecken als in den Vorjahren.

Milder Winter bedeutet mehr Zecken - Zahl der Erkrankungen steigt enorm

"Der Winter war mild, das Frühjahr sehr warm und der Sommer ist heiß, sodass sich die Spinnentiere rasant vermehrt haben“, sagt Sven Seißelberg, Pharmazeut bei der KKH. Damit steigt auch die Gefahr, durch einen Zeckenstich an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Lyme-Borreliose (LB) zu erkranken. Bislang hatte die Zahl der infizierten KKH-Versicherten in Bayern von 2012 an stets leicht abgenommen und lag 2017 bei 230 Borreliose- und 43 FSME-Fällen. Nun sollen die Zahlen wieder deutlich steigen.

Das Tückische: Gegen Borreliose kann man sich nicht impfen lassen. Zur Vorbeugung helfen nur lange Kleidung und Zeckenschutzmittel. "Wer dennoch von einer Zecke gestochen wird und einige Tage bis Wochen danach rund um die Einstichstelle eine ringförmige Rötung beobachtet, sich außerdem abgeschlagen fühlt, Fieber und Kopfschmerzen bekommt, sollte einen Arzt aufsuchen", sagt Sven Seißelberg. Da die Borreliose durch Bakterien übertragen wird, lässt sie sich vor allem im Frühstadium gut antibiotisch behandeln.

Erfahren Sie hier, welche weiteren Symptome auf eine Borreliose hinweisen können.

Keine Impfung bei Borreliose: So können Sie sich aber gegen FSME schützen

Gegen eine FSME, die durch einen Virus übertragen wird und zu einer Hirnhautentzündung führen kann, bietet eine gut verträgliche Impfung den einzigen Schutz. Versicherten, die innerhalb der Risikogebiete in Deutschland leben oder dorthin reisen (dazu zählen neben Bayern vor allem Baden-Württemberg, Südhessen und das südöstliche Thüringen), entstehen keine Kosten.

Im ersten Halbjahr 2017 hatten sich bundesweit 39.500 KKH-Versicherte gegen FSME impfen lassen, also rund zwei Prozent. Laut Robert Koch-Institut könnte aber ein großer Anteil der Erkrankungen durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in den Risikogebieten verhindert werden. In der Regel sind drei Impfungen notwendig, um den vollen Schutz zu erreichen. Dieser hält dann mindestens drei Jahre an. "Eine Impfung ist das ganze Jahr über möglich", erläutert Sven Seißelberg.

Lesen Sie auch: FSME-Impfung: So erkennen Sie sofort, ob Sie allergisch reagieren.

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