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Mineralwasser im Öko-Test: Dieses bekannte Wasser enthält Schadstoffe

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Sie stillen Ihren Durst gerne mit Mineralwasser? Nicht jedes Wasser ist so rein wie es auf dem Etikett versprochen wird.
Sie stillen Ihren Durst gerne mit Mineralwasser? Nicht jedes Wasser ist so rein wie es auf dem Etikett versprochen wird. © picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa

Öko-Test prüfte 100 Mineralwässer, rund die Hälfte schneidet sehr gut ab, doch es finden sich auch verunreinigte Quellen. Ist Ihr Lieblingswasser betroffen?

Mineralwasser-Unternehmen bemängelt Testverfahren von Öko-Test

Update vom 16. Juni 2020: "Die Zeitschrift Ökotest hat in der aktuellen Juni-Ausgabe auch unser Mineralwasser Brohler Medium getestet und dies zu Unrecht aufgrund fehlerhafter Laboranalysen mit mangelhaft bewertet", meldete sich das Unternehmen Brohler Mineral- und Heilbrunnen GmbH nun bei der Redaktion. im Öko-Test wurde das Mineralwasser Brohler Medium mit "mangelhaft" bewertet.

Das Mineralwasser werde jedoch seit 2010 durch das Institut Romeis chemisch sowie mikrobiologisch untersucht. Proben vom 8. April 2020, die auf einen Gehalt an Süßstoffen im Spurenbereich untersucht wurden, haben demnach ergeben, dass der Gehalt jeweils unter der Bestimmungsgrenze des angewendeten Analyseverfahrens liege. Die untersuchten Proben weisen demnach keine Süßstoffbefunde auf.

Mineralwasser im Test: Was sind Süßstoffe - und sind sie wirklich unbedenklich?

Süßstoffe sind Substanzen, die einen süßen Geschmack erzeugen, jedoch so gut wie keine Kalorien liefern. Sie dürfen in Lebensmitteln nur eingesetzt werden, wenn sie vorher geprüft und zugelassen werden. In der Kennzeichnung von Lebensmitteln werden sie etwa als Cyclamat, Saccharin, Acesulfam K oder Aspartam bezeichnet.

Letzteres steht schon länger in der Kritik, nicht so unbedenklich zu sein, wie es von Seiten der Hersteller oft heißt. So soll der Süßstoff etwa gefährliche Nervengifte entwickeln, wenn er verstoffwechselt wird, wie Zentrum der Gesundheit berichteteGedächtnisverlust, Depressionen und sogar Blindheit soll Aspartam verursachen.

Laut Informationszentrale Deutsches Mineralwasser seien Süßstoffe jedoch unbedenklich. Hier heißt es: "Süßstoffe sind sehr gut erforscht und als Zusatzstoffe zu Lebensmitteln mit festgelegten, unbedenklichen Höchstmengen in der Europäischen Union und in Deutschland zugelassen."

Ursprüngliche Meldung: Öko-Test prüft 100 Mineralwässer auf Schadstoffe

Die gute Nachricht: 51 Medium-Mineralwässer schneiden im Test mit "sehr gut" ab, weitere 14 werden als gut eingestuft. Doch nicht alle der 800 anerkannten Mineralquellen Deutschlands, aus welchen das Mineralwasser im Supermarkt stammt, liefern reines Wasser.

Der Grund ist plausibel: Dringt Regenwasser durch den Boden und durch Gesteinsschichten bis zur Quelle vor, reichert es sich nicht nur mit Mineralien an: Auch Giftstoffe können so ins Wasser gelangen, darunter zum Beispiel Abbauprodukte von Pestiziden, Arsen und Bor. Öko-Test hat 100 Mineralwässer auf derartige Schadstoffe überprüfen lassen.  

Zu viele Schadstoffe: Bekanntes Mineralwasser mit Note 6

So wurden in 18 der geprüften Quellen zu hohe Schadstoffwerte nachgewiesen, darunter zu viel Nitrat, Bor, Uran und Abbauprodukte von Pestiziden. Folgende vier Mineralwässer sind deshalb mit den Noten "mangelhaft" und "ungenügend" laut Öko-Test nicht zu empfehlen:

Folgende Medium-Mineralwässer zählen mit der Bewertung "sehr gut" zu den Testsiegern:

Alle Öko-Test-Sieger finden Sie hier

Lesen Sie auch: Sensitiv-Sonnencremes bei Öko-Test: So schlecht schneiden die meisten Produkte ab.

Mineralwasser: "Greifen Sie am besten zu Mehrwegflaschen"

In die Bewertung flossen zum größten Teil die Laborergebnisse in Hinblick auf gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe ein. "In den Laboren ließen wir die Mineralwässer auf problematische Inhaltsstoffe* wie Uran, Arsen, Bor, Vanadium und Nitrat untersuchen. (…) Höhere Nitratgehalte können dagegen auch auf einen Eintrag aus der Landwirtschaft hindeuten. Für Säuglinge geeignete Wässer ließen wir zusätzlich auf Radiumisotope prüfen. (…) Gab es Beeinträchtigungen der ursprünglichen Reinheit, haben wir Noten abgezogen", heißt es in der Veröffentlichung von Öko-Test.

Doch auch die Verpackung floss in das Gesamturteil ein. So haben wiederverwendbare Glasflaschen die beste Umweltbilanz weit vor recyclebaren Plastik-Einwegflaschen. Öko-Test rät: "Greifen Sie am besten zu Mehrwegflaschen. Die Glasflaschen werden bis zu 50 Mal wieder befüllt". PET-Mehrwegflaschen können bis zu 25-mal neu befüllt werden.

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jg / sca

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