Um dem Schweinehund neue, sportliche Gewohnheiten beizubringen, braucht man konkrete Ziele. «Sich zu sagen «Ich sollte mehr laufen» bringt gar nichts», sagt Hertel. Wie oft, wie lange, wie schnell und so weiter - all das sollte genau formuliert sein. Und das neue sportliche Vorhaben muss ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, betont Hertel. «Sonst geht das im Alltag unter.»
«Bevor die Situation eintritt, muss klar sein, wie man mit einem Misserfolg umgeht», sagt Heiss. Zum Beispiel: Wer an zwei festen Tagen in der Woche laufen wollte und es in einer Woche nur an einem Tag schafft, sollte sich überlegen: Gehe ich einfach an einem anderen Tag? Oder setze ich einmal aus und laufe am nächsten festen Tag? Wer für solche Fälle eine Strategie entwickelt hat, bleibt auch bei Rückschlägen handlungsfähig.
«Ab und zu darf man den Schweinehund mal gewinnen lassen», sagt Frädrich. Aber es muss ein gutes Mischungsverhältnis bleiben. «Sonst verlässt man seine Komfortzone nicht.»
Manchmal hilft weder ein guter Umgangston, noch ein ausgefeilter Plan. Wenn man das alles zigmal durchexerziert hat und der Schweinehund einfach keine Ruhe gibt, dann gilt laut Frädrich: «Diskutier nicht mit dir selbst - mach' einfach. So lange, bis es zur Gewohnheit geworden ist.»
Stefan Frädrich mit Thilo Baum, Ingo Buckert & Steffi Burkhart: Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper, Gabal, Mai 2012, 352 Seiten, ISBN-13: 3869363282
dpa tmn