1. Startseite
  2. Leben
  3. Gesundheit

Zecken: Neue riesige Art breitet sich in Deutschland aus - Biss kann tödlich sein

KommentareDrucken

Achtung, Zeckengefahr! Zecken sind bekannt als gefährliche Krankheitsüberträger. Die milden Winter begünstigen die Ausbreitung einer neuen, gefährlichen Art.

Die Coronavirus*-Beschränkungen haben dieses Jahr schon viele Menschen in die Natur getrieben. Zwar ist frische Luft und Bewegung im Freien sehr gesund, doch Wälder und Wiesen bergen auch kleine unscheinbare Gefahren. Jedes Jahr, wenn es wieder wärmer wird, werden auch wieder die Zecken aktiv und lauern auf frisches Blut von Menschen und Haustieren, wie Hunde und Katzen. Auf eine gefährliche Zeckenart müssen Sie dieses Jahr besonders achten.

Neue Zeckenart in Deutschland: Krankheiten, Größe, Lebensdauer

Sie ist eigentlich in wärmeren Regionen der Welt beheimatet und kommt vor allem in Nord-Afrika, Südeuropa und dem Nahen Osten vor. Doch jetzt wurde sie auch schon vermehrt in Deutschland gesichtet: die Zeckenart "Hyalomma". Wie alle Zeckenarten lauert auch die Hyalomma-Zecke in der Natur auf andere Tiere, um deren Blut abzusaugen. Neben Rindern, Hunden und Vögeln befällt sie leider auch Menschen.

Besonders gefährlich sind die Krankheiten, die eine Hyalomma-Zecke auf ihren Wirt übertragen kann. Unter anderem das Krim-Kongo-Fieber wird fast ausschließlich über diese Zeckenart übertragen. Es verläuft in den meisten Fällen mild oder ohne jegliche Symptome, doch bei einem schweren Ausbruch kann es zu gefährlichen inneren Blutungen kommen. Vor allem in medizinisch schlecht versorgten Regionen kann die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Verlaufs auf bis zu 50 Prozent steigen.

Die Hyalomma-Zecke kommt aus Afrika und Südeuropa.
Die Hyalomma-Zecke kommt aus Afrika und Südeuropa. © picture alliance/dpa

Erkennbar ist die Hyalomma-Zecke durch ihre auffällige Größe. Viele Exemplare können bis zu zwei Zentimeter groß werden. Außerdem haben die Zecken hell gestreifte Beine. In ihrem Leben befallen sie ein- bis dreimal Wirtstiere und übertragen bei diesem Wechsel die gefährlichen Krankheiten.

Wahrscheinlich ist eine Verbreitung in Nordeuropa auf Zugvögel zurückzuführen, denn die Zecken können viele Wochen an ihrem Wirt haften. Bisher konnte sich diese Zeckenart jedoch nicht in Deutschland halten, denn dafür waren die Winter zu kalt. Zeckenforscher der Universität Hohenheim in Stuttgart sind sich sicher, dass die ersten Exemplare schon den Winter 2018/2019 überlebt haben könnten, so daserste.de. Der besonders milde Winter 2019/2020 könnte jetzt dazu beitragen, dass sich die Zeckenart langfristig in Deutschland etablieren kann.

Lesen Sie dazu: Nach Wochen der Corona-Beschränkungen zieht es die Menschen in die Natur. Doch Vorsicht: Im Jahr 2020 ist die Zeckengefahr in Bayern besonders hoch - mit Folgen.

Besonders heimtückisch: Die Hyalomma-Zecke verfolgt ihre Wirte

Die bisher heimischen Zeckenarten gelangen hauptsächlich über das Abstreifen am hohen Gras oder Gebüsch auf den Körper. Die Hyalomma-Zecke gehört aber zu den sogenannten "Jadgzecken". Sie hat gute Augen sowie flinke Beine und verfolgt ihre Opfer über mehrere hundert Meter weit.

Lesen Sie auch: Die Gefahr aus der Erde: Diese Infektionskrankheit können Sie sich im Garten holen

Zeckenarten: Mit diesen Merkmalen lassen sich die Zecken einfach unterscheiden

Insgesamt gibt es sieben Zeckenarten, die in Deutschland regelmäßig gesichtet werden. Drei Arten sind nach ihren Lieblingswirten benannt und auch hauptsächlich dort vorzufinden: Schafzecke, Taubenzecke und braune Hundezecke. Menschen werden am meisten durch den Gemeinen Holzbock befallen.

MerkmaleGemeiner HolzbockHyalomma-Zecke
Größe2,5 bis 4,5 Millimeterbis zu 20 Millimeter
Erkennungsmerkmalrot-brauner Halbmond-förmiger Rückenhell-gestreifte Beine
übertragene KrankheitenBorreliose*, FSME*Zecken-Fleckfieber*, Krim-Kongo-Fieber
Gemeiner Holzbock und Hyalomma marginatum
Leicht an der Größe zu erkennen: Gemeiner Holzbock (links) und Hyalomma marginatum (rechts) © picture alliance/dpa

Tipps zur Vermeidung von Zeckenbissen und wie Sie Zecken richtig entfernen

Da es nur wenige Impfstoffe gibt, aber dennoch sehr gefährliche Krankheiten von Zecken übertragen werden, gilt es in erster Regel, einen Zeckenbiss vorzubeugen.

Wenn die Zecke, die in China das SFTS-Virus verbreitet und für sieben Todesfälle verantwortlich ist, bereits angebissen hat, dann achten Sie auf die richtige Methode beim Entfernen der Zecke. Entfernen Sie die Zecke so schnell wie möglich, sobald Sie eine geeignete Zeckenzange zur Hand haben.

Ihre Meinung ist gefragt

Weiterlesen: Coronavirus: "Mehrzahl der Patienten stirbt plötzlich zu Hause" - Häufigste Todesursache bisher unterschätzt

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

Auch interessant

Kommentare