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Zum Baby mit neuem Spermiencheck

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Die mikroskopische Aufnahme zeigt eine menschliche Eizelle, die von Spermien umgeben ist.
Die mikroskopische Aufnahme zeigt eine menschliche Eizelle, die von Spermien umgeben ist. © dpa

Berlin - Mit einem neuen Verfahren können Forscher jetzt Spermien vor einer künstlichen Befruchtung besser auswählen.

 „Wenn eine Samenzelle in eine Eizelle injiziert werden soll, kommt es darauf an, das vitalste Spermium zu finden“, sagte Tagungspräsident Prof. Andreas Meinhardt am Donnerstag auf dem Treffen.

Bislang wurden die Spermien dazu nur unter dem Mikroskop auf ihre Beweglichkeit hin untersucht. Forscher aus Münster haben nun ein Verfahren entwickelt, mit einem Raman-Spektrometer auch die Intaktheit der DNA-Stränge der Samenzelle zu überprüfen. Dazu fixieren sie die quirlige Zelle mit Hilfe mehrerer Laser ohne sie zu schädigen - und injizieren sie anschließend in die Eizelle. „Wenn sich zeigt, dass die Baby-Take-Home-Rate sich durch das neue Verfahren auch nur um wenige Prozent erhöht, dann wird sich das schnell durchsetzen“, glaubt Meinhardt. Derzeit kommt nach etwa 25 Prozent derartiger Spermieninjektionen (ICSI) ein Baby zur Welt.

Auch Hinweise, dass Umwelteinflüsse bereits im Mutterleib beim männlichen Fötus die Gefahr für späteren Hodenkrebs erhöhen können, wurden in Berlin präsentiert. Außerdem ging es um Fettleibigkeit, die bei Männern Testosteronmangel bewirkt - und damit letztlich auch das Herzinfarktrisiko erhöht. „Es besteht ein Zusammenhang zwischen Testosteron und kardiovaskulärer Gesundheit“, betonte Meinhardt.

Erektionsstörungen, unerfüllter Kinderwunsch und Testosteronmangel - Erkenntnisse zur Männergesundheit diskutieren 600 Experten auf dem Europäischen Andrologenkongress in Berlin. Dabei werden auch neuartige Ansätze vorgestellt, um die fittesten Spermien für eine künstliche Befruchtung auszuwählen.

dpa

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