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Nicht-alltägliche Allergien: Wie man sie erkennt und behandelt

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Neben klassischem Heuschnupfen gibt es viele weitere Allergien, die oft unerkannt bleiben.
Neben klassischem Heuschnupfen gibt es viele weitere Allergien, die oft unerkannt bleiben. © Pixabay

Heuschnupfen oder Nussallergien sind weit verbreitet. Doch auch abseits dieser Allergien gibt es ungewöhnliche Dinge, die allergische Reaktionen auslösen können.

Diese sollte man, obwohl sie lustig klingen mögen, durchaus ernst nehmen. Ein harmloses Niesen oder juckende Haut mögen einem zwar nicht dramatisch vorkommen, aber Allergien sind, mit Ausnahme von Kontaktallergien, bei denen nur die Haut reagiert, potenziell lebensbedrohlich.

Wollallergie

Die Wollallergie kann durch die Kleidung ausgelöst werden. Wer also beim Tragen bestimmter Kleidungsstücke Juckreiz verspürt oder über Hautrötungen klagt, kann diese Allergie die Ursache sein. Meist wird diese Allergie zwar durch physikalische Auslöser (z. B. von Natur aus kratzige Wolle) oder Farb- und Konservierungsstoffe in der Wolle ausgelöst, dennoch kann auch eine gesonderte Allergie gegen Wolle auftreten. Bei unbehandelter Tierwolle befinden sich oft noch Reste vom Wollfett, des sogenannten Lanolins im Material, welches die allergischen Reaktionen auslöst.

Symptome einer Wollallergie:

Was kann man dagegen tun: Wird eine Allergie auf Wolle festgestellt, ist es relativ einfach, den Auslöser zu meiden. Auch Hautpflegeprodukte, die Lanolin enthalten, sollten gemieden werden. Bei akuten Symptomen kann der Arzt eine Salbe mit Cortison verschreiben, die die Symptome lindert.

Daunenallergie

Eine Allergie gegen Daunen ist relativ selten. Meist sind Menschen, die glauben, an einer Daunenallergie zu leiden, eigentlich gegen den Kot der Hausstaubmilben allergisch, die sich gerne in Bettdecken, Kopfkissen und Matratzen absetzen. Allerdings sitzen diese deutlich lieber in Kunstfaserbettwäsche ab als in Daunenbetten. Das liegt am wärmeren und feuchteren Milieu darin. Dennoch kann es auch zu einer Allergie gegen Daunen kommen.

Symptome einer Daunenallergie:

Was kann man dagegen tun: Bei Daunendecken und -Kissen ist die Anschaffung eines hochwertigen Inletts sinnvoll. Dies ist ein federn- und daunendichter Bezug (ab Nm 100) und bietet einen guten Schutz gegen die Allergie.

Allergie gegen Fisch und Meeresfrüchte

Nahrungsmittelallergien gegen Erdnüsse, welche tödlich verlaufen können, sind bekannt. Weniger verbreitet ist jedoch die Tatsache, dass auch Meeresbewohner eine Nahrungsmittelallergie auslösen können. Fisch und Meeresfrüchte haben sehr stabile Allergene, die weder durch Erhitzen noch durch Magensäure zerstört werden können. Das Eiweiß, auf das Fisch-Allergiker reagieren, nennt sich Parvalbumin. Dabei sind heimische Süßwasserfische wie Barsch, Hecht oder Zander seltener allergieauslösend als Salzwasserfische, Krusten- und Schalentiere.

Symptome einer Fischallergie:

Was kann man dagegen tun: Da eine Fischallergie sehr gefährlich sein kann, sollte man unbedingt herausfinden, gegen welche Fischarten man genau allergisch ist, damit man diese gezielt meiden kann. Manche Arten kann man eventuell trotz Allergie ohne Probleme genießen.

E-Liquid-Allergie

Wer gerne dampft, dem dürfte eine Allergie gegen PG (Propylenglykol), welches zusammen mit Glyzerin in E-Liquids verwendet wird, nicht gefallen. Die Symptome einer PG Allergie entsprechen im Wesentlichen denen einer Kontaktallergie, allerdings kann es auch zu Symptomen einer Lebensmittelallergie kommen.

Symptome einer E-Liquid Allergie:

Was kann man dagegen tun: Wer das Dampfen nicht aufgeben möchte, der hat zum Glück andere Möglichkeiten, dem allergieauslösenden Stoff aus dem Weg zu gehen. In diesem Fall empfiehlt es sich, gezielt nach E-Liquids mit hohem VG (Vegetable Glycerin) Gehalt zu suchen, da in diesen weniger Propylenglykol enthalten ist.

Lichtallergie

Unter einer Lichtallergie versteht man eine krankhafte Hautreaktion auf UV-A und UV-B Strahlungen. Je nach Schwere der Krankheit gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Weshalb eine Lichtallergie auftritt, ist noch nicht vollkommen geklärt. Fest steht nur, dass rund drei Viertel aller Hautreaktionen durch die UV-A Strahlungen ausgelöst werden. Nur etwa 10 Prozent entstammen den UV-B Strahlen, während der Rest auf einer Kombination der beiden Strahlen basiert. Viele Ärzte vertreten die Meinung, dass der Grund im Immunsystem liegt. Bestätigt ist diese These bisher jedoch nicht.

Symptome einer Lichtallergie:

Die Symptome treten mit Verzögerung auf. Oft können Tage vergehen, bis die Haut tatsächlich auf die Sonnenstrahlung reagiert.

Was kann man dagegen tun: Akute Symptome einer Lichtallergie sind leicht zu behandeln. Wichtig ist, dass man genügend Sonnenschutz verwendet und früh genug in den Schatten geht. Kommt es dennoch zu einer Reaktion, ist die betroffene Hautregion mit einer Lotion oder Salbe zu behandeln, damit die Wunde schneller verheilt.

Es gibt einige Ursachen, die Allergien auslösen können, obwohl man es nicht vermuten würde. Die oben genannten, ungewöhnlichen Allergien sind nur ein kleiner Teil davon, tatsächlich gibt es einige mehr. Daher sollte man auch nicht zögern, beim Verdacht auf eine Allergie zum Arzt zu gehen, auch wenn sich die Ursache dafür noch so lustig anhören mag.

Autor: Dr. Walter Mair ist leidenschaftlicher Apotheker und betreibt seit 2003 die Stadtapotheke in Sterzing in Südtirol. Er legt besonders großen Wert auf Kundennähe, bestmöglichen Service und ein kompetentes Team, das den Besuchern der Apotheke stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Im hauseigenen Labor stellt er auch eigene Produkte aus heimischen Kräutern her.

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sca

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