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Ohne Schulden zurück in die Krankenkasse

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Versicherungskarten der gesetzlichen Krankenkassen
Nichtversicherte sollten die wenigen Tage des Jahres nutzen und eine Mitgliedschaft bei der Krankenkasse beantragen, bei der sie zuletzt versichert waren. © dpa

Nichtversicherte sollten noch in diesem Jahr in ihre alte Krankenkasse zurückzukehren. Ihre Beitragsschulden und Säumniszuschläge werden ihnen erlassen. Ab Januar nicht mehr.

Diese Frist sollten Menschen ohne Krankenversicherung einhalten: Nichtversicherte, die sich bis zum 31. Dezember bei einer gesetzlichen Krankenkasse anmelden, können mit einem Erlass ihrer Beitragsschulden rechnen. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät zu Eile, denn ab Januar werden Schulden nur noch ermäßigt und Beiträge wieder rückwirkend fällig.

Der Gesundheitsexperte der Verbraucherzentrale Hamburg, Christoph Kranich, sagt: „Wer nicht für den Krankheitsfall abgesichert ist, sollte die wenigen Tage des Jahres unbedingt nutzen und eine Mitgliedschaft bei der Krankenkasse beantragen, bei der er zuletzt versichert war.“ Von der Regelung profitiere, wer für die Zeit der Nichtversicherung keine Leistungen in Anspruch nimmt und mindestens drei Monate lang Beitragsschulden angehäuft hat, erklärt Kranich.

Das Gesetz mit dem komplizierten Namen „Gesetz zur Beseitigung sozialer Überforderung bei Beitragsschulden in der Krankenversicherung“  wirkt sich auch positiv auf Privatversicherte aus: Wer sich bis Ende Dezember an seine vorherige Versicherung wende, müsse keinen Prämienzuschlag zahlen und bekomme noch nicht ausgeglichene Prämienzuschläge aus Zeiten der Nichtversicherung erlassen.

So viel kassieren niedergelassene Ärzte

Bisher haben nur knapp 8000 Menschen das Gesetz genutzt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, wie die „Berliner Zeitung“ am Donnerstag berichtete.

Demnach sind bis Ende November rund 5000 Nichtversicherte zu gesetzlichen Kassen zurückgekehrt, die privaten Krankenversicherer meldeten etwa 2700 Rückkehrer. Nach jüngsten Zahlen gab es 2011 rund 137 000 Nichtversicherte, vor allem Kleinselbstständige, Existenzgründer und Obdachlose.

Noch immer viele Nichtversichte

Seit fast sieben Jahren gilt in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht - und trotzdem haben noch immer viele Menschen keine Absicherung im Krankheitsfall. Der Grund ist einfach erklärt: Die Versicherungspflicht bedeutete, dass Beiträge rückwirkend gezahlt werden mussten. Zusätzlich verlangten die Krankenkassen hohe Säumniszuschläge. Vielen Menschen fehlte wegen des wachsenden Schuldenbergs der Anreiz, sich zu versichern.

mis/dpa

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