Nickel verweist auf Zahlen, wonach in der westlichen Welt bis zu jeder zehnte Bruch nicht selbständig verheilt. «Für alle diese Fälle käme das eben infrage», sagt er.
Die israelischen Wissenschaftler betonen allerdings, dass Menschen vor allem durch den Alterungsprozess, Infektionen oder Tumore Knochen verlören. So könnten mit dem Verfahren auch etwa durch Osteoporose brüchige Knochen wieder gefestigt werden, sagt Rozen.
Auch die Gewebeforscherin Alicia El Hadsch lobt das israelische Projekt - wegen der Marktnähe. «Die Neuigkeit, der aufregende Aspekt dieser Arbeit ist, dass eine kommerzielle Firma diese Zellen in Kombination mit einem neuen Biomaterial benutzt, um eine individuelle Behandlung für einen Patienten anzubieten», sagt die Professorin für Zellentwicklung an der britischen Keele Universität. «Jeder kann zu ihnen gehen und sagen, kann ich dieses Produkt kaufen?»
Ganz so weit sind die Israelis allerdings noch nicht. «Ich denke, in drei bis vier Jahren werden wir mit dem Knochenprodukt auf dem Markt sein», sagt Meretzki. Nimrod Rozen träumt bereits davon, in 15 Jahren vollständig im Labor gezüchtete Hüftgelenke einzusetzen.