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Prostatakrebs: Ärzte beraten Männer oft schlecht

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Um sich ins Evangelische Krankenhaus zu schmuggeln, haben sich Besucher als medizinisches Personal verkleidet.
Ärzte beraten Patienten bei der Früherkennung von Prostatakrebs schlecht, so lautet das Urteil von Stiftung Warentest. © dpa/Archiv

Früherkennung bei Krebs kann Leben retten. Vorsorge-Tests um Prostatakrebs rechtzeitig zu behandeln sind bei gesunden Männern umstritten. Laut Stiftung Warentest werden Patienten oft schlecht beraten.

Gängige Tests zur Früherkennung von Prostatakrebs können nicht klar zwischen aggressiven und harmlosen Tumoren entscheiden. So führen, laut Stiftung Warentest, viele Diagnosen zu unnötigen Sorgen und körperlich belastenden Therapien. Um so wichtiger ist es, dass Männer umfassend und ausgewogen vom Arzt aufgeklärt werden.

Die Stiftung Warentest wollte wissen, wie gut Männer in Sachen Früherkennung von Prostatakrebs beraten werden und schickte geschulte Tester anonym zu Urologen und Allgemeinmedizinern.

Das Ergebnis: Kein Arzt beriet demnach umfassend und ausgewogen. Richtige Hilfestellung und Antworten auf wichtige Fragen zur Früherkennung von Prostatakrebs waren bei den Stichprobe der Stiftung Warentest Mangelware.

Die Urologen im Test berieten etwas ausführlicher als die Allgemeinmediziner. Allerdings stellten viele Prostatakrebs übertrieben bedrohlich dar.

Protstatakrebs

Prostatakrebs tritt meist im höheren Alter auf und wächst häufig nur langsam. Prostata-Tumore gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern.  

Bei einer Vorsorgeuntersuchung tastet der Arzt die Prostata mit einem Finger vom Enddarm aus ab (Kassenleistung). Kleine Tumore können aber dadurch nicht gefunden werden. 

Zusätzlich werden Männern deswegen PSA-Tests auf eigene Kosten empfohlen. Dazu nimmt der Arzt dem Patienten Blut ab. Dann wird ermittelt, wie viel PSA (prostataspezifisches Antigen) es enthält. Dieses Eiweiß wird bei verschiedenen Erkrankungen der Prostata ins Blut abgegeben.

Ein erhöhter PSA-Wert bedeutet aber nicht zwingend, dass der Patient Krebs hat. Er kann auch bei gutartigen Erkrankungen erhöhte Werte zeigen. Bislang ist nicht eindeutig belegt, dass der Test die Sterblichkeit an Prostatakrebs verringert. Darauf wiesen lediglich sechs Ärzte im Test hin. Auch die Gefahr von unnötigen, belastenden Therapien sprachen nur sechs Ärzte an.

Der ausführliche Test Früherkennung von Prostatakrebs erscheint in der April-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 27.03.2015 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/prostatakrebs abrufbar.

mm/tz

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