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"Restless Legs": Darum kann das Zucken vorm Einschlafen gefährlich sein

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Kennen Sie das? Wenn Ihre Beine so kribbeln, dass Sie sich die ganze Nacht nur hin- und her wälzen.
Kennen Sie das? Wenn Ihre Beine so kribbeln, dass Sie sich die ganze Nacht nur hin- und her wälzen. © pixabay / DieterRobbins

Sie sind erschöpft und müde – doch Ihre Beine und Füße fühlen sich an, als befänden sich Hummeln darin? Dann sind Sie nicht alleine. Millionen Deutsche leiden mit.

Es gibt wohl nichts Schlimmeres, als wenn man kurz vorm Einschlafen ist – aber ständig zucken oder kribbeln die Beine. Dieses Gefühl ist kann schließlich so unangenehm werden, dass es kaum auszuhalten ist. Oftmals bleibt einem keine andere Wahl, als aufzuspringen und eine Runde in der Wohnung zu drehen. Wenn sich dies über mehrere Nächte oder sogar Wochen wiederholt, dann könnte es daran liegen, dass sie am sogenannten "Restless-Legs-Syndrom" (dt. "Unruhige-Beine-Syndrom") leiden.

Was ist das "Restless-Legs-Syndrom"?

Beim "Restless-Legs-Syndrom" (kurz RLS) handelt es sich um eine chronisch neurologische Erkrankung. Bei dieser empfinden Betroffene stechende Schmerzen, Kribbeln, Krämpfe oder andere Missempfindungen in ihren Beinen.

Ein besonderes Merkmal des Syndroms ist, dass es hauptsächlich in der Nacht und/oder im Ruhezustand auftritt. Oftmals empfinden sie einen solch großen Bewegungsdrang, dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist.

Laut Schätzungen sollen etwa acht Millionen Deutsche daran leiden, vor allem Frauen sind davon betroffen.

Symptome des "Restless-Legs-Syndrom"

Durch die Ein- und Durchschlafschwierigkeiten kann in der Folge zu Schlafstörungen oder großer Erschöpfung kommen. Weitere Symptome sind:

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Ursachen und Auslöser des "Restless-Legs-Syndrom"

Ärzte vermuten, dass hinter dem Restless-Legs-Phänomen eine Störung des zentralen Nervensystems steckt, insbesondere der Gehirn-Rückenmark-Verbindung. Das bedeutet konkret: Der Dopamin-Stoffwechsel funktioniert nicht richtig. Das Glückshormon ist ein Botenstoff, der für die reibungslose Übertragung von Signalen zwischen Nerven- und Muskelzellen zuständig ist.

Wenn aber die Übermittlung gestört ist, kann es zu dem unerklärlichen Muskelzucken kommen. Aber auch Eisenmangel, eine Nierenfunktionsstörung, eine Schwangerschaft, Umweltgifte wie Alkohol oder Nikotin sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können RLS auslösen.

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Wie bei vielen anderen chronischen Erkrankungen spielt allerdings auch die familiäre Disposition eine große Rolle. Bei Betroffenen, die eine erbliche Belastung haben, sind die Symptome meist noch heftiger ausgeprägt und/oder sie entwickeln sie bereits sehr früh. "Es gibt aber nicht nur ein RLS-Gen, das allein für den Eintritt der Erkrankung verantwortlich ist, vielmehr gibt es eine ganze Reihe von erblichen Varianten, die das Erkrankungsrisiko im Wechselspiel mit anderen Umweltfaktoren erhöhen", erklärt Dr. Cornelius Bachmann, Chefarzt der Neurologie an der Paracelsus-Klinik Osnabrück gegenüber dem Nachrichtenportal MSN.

Therapieformen bei "Restless-Legs-Syndrom"

Doch was kann ich tun, damit die unruhigen Beine endlich Ruhe geben? Auch wenn die Erkrankung genetisch bedingt sein kann, können bereits kleine Veränderungen viel bewirken. So haben sich einige Hausmittel und Nahrungsergänzungsmittel zur Beruhigung der Nerven und Muskeln sowie zur Dopamin-Steigerung bewährt:

Spezielle Ernährung bei "Restless-Legs-Syndrom"

Zusätzlich können Sie einige eisenreiche Lebensmittel in Ihre Ernährung aufnehmen, um einem Mangel des wichtigen Nährstoffes vorzubeugen. Folgende Lebensmittel werden empfohlen:

Von Kaffee, schwarzem Tee oder koffeinhaltigen Getränken sollten Sie dagegen besser Abstand nehmen. Besonders in den Abendstunden kurbeln Sie den Stoffwechsel an und fördern so Einschlafstörungen sowie Zappelbeine.

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Wenn die Schmerzen weiter anhalten oder sich nicht bessern, dann ist es ratsam, einen Hausarzt aufzusuchen. Dieser wird Ihnen je nach Krankheitsstadium entsprechende Medikamente (Dopamin-Präparate, Schmerz- oder Epilepsiemittel) verschreiben, welche die Beschwerden lindern können.

Bitte beachten: Die Tipps in diesem Artikel sind KEIN Ersatz für einen Arztbesuch. Falls Sie Beschwerden haben, sollten Sie immer auch Ihren Hausarzt aufsuchen, um mögliche Risiken auszuschließen.

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jp

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