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Spanier: Erblindungen durch deutsches Medikament

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Madrid - In Spanien sind nach Behördenangaben 13 Menschen nach Verwendung eines in Deutschland hergestellten Arzneimittels auf mindestens einem Auge erblindet.

Bislang seien insgesamt 41 Fälle bekannt, in denen Patienten von der Anwendung des in der Chirurgie zum Einsatz kommenden Produkts betroffen seien, teilte die spanische Medikamentenbehörde (Aemps) am Samstag mit. Es seien 13 Fälle einer Amaurose bestätigt, also eines kompletten Verlusts der Sehkraft auf einem Auge. Daneben wurden weitere Beeinträchtigungen gemeldet, darunter Einschränkungen der Sehkraft.

Ende Juni hatte Aemps bereits eine Warnung herausgegeben und erklärt, dass das Produkt des deutschen Herstellers Alamedics GmbH vom Markt genommen worden sei. Für weitere Analysen wurden demnach Proben an eine Forschungseinrichtung in Spanien geschickt. Es gebe diesbezüglich eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Labor in Dornstadt sowie mit den deutschen Behörden, hieß es. In Frankreich teilten die Behörden im September mit, dass das Produkt vom Markt genommen sei. Das deutsche Labor sprach zudem von "einem Fall in Italien".

Die französische Behörde für Medikamentensicherheit (ANSM) veröffentlichte auf ihrer Internetseite eine ins Französische übersetzte E-Mail von Alamedics-Geschäftsführer Christian Lingenfelder. In der E-Mail vom 13. Juli warnte er demnach die Händler, dass Ala Octa im Verdacht stehe, für einen Degenerationsprozess der Netzhaut verantwortlich zu sein. Der Verkauf sei gestoppt, bis die Umstände vollständig aufgeklärt seien. Alamedics war für eine Stellungnahme zu den Erblindungen in Spanien zunächst nicht zu erreichen.

AFP

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