Meine Tochter hatte mit 14 eine Helicobacter-Infektion und wurde erfolgreich behandelt. Jetzt hat sie immer wieder Magenschmerzen und Übelkeit. Nach einer neuen Magenspiegelung wurde uns gesagt, der Keim sei definitiv entfernt. Dennoch hat sie weiter die Symptome und dazu noch schubweise Gelenk- und Muskelschmerzen. Ist es nicht doch wahrscheinlich, dass sie wieder befallen ist?
Moog: Es wird sich damals sicherlich um eine Infektion mit Helicobacter-pylori-Keimen gehandelt haben, weil man sich die meistens schon im Kindesalter holt. Da das Bakterium jetzt aber nicht mehr nachgewiesen werden konnte, wird es sich um eine andere Erkrankung handeln. Die Beteiligung der Gelenke weist eher auf eine Krankheit aus dem Formenkreis der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen hin. Weitere Untersuchungen sollten also unter diesem Aspekt gemacht werden.
Ich habe die normale Therapie mit drei verschiedenen Medikamenten gegen Helicobacter gemacht. Der Keim ist aber offensichtlich immer noch da. Was muss jetzt getan werden?
Moog: Bei Ihnen sollte noch einmal eine Magenspiegelung mit einer Gewebeentnahme durchgeführt werden. Primär wird dann ein Antibiogramm erstellt. Das bedeutet, man untersucht, ob das Bakterium eine Genmutation hat, die zu Resistenzen gegen verschiedene Antibiotika geführt hat. Wenn die festgestellt wurden, gibt es noch weitere Behandlungsmöglichkeiten, um den Keim zu zerstören.
Meine Frau hat eine Infektion mit Helicobacter pylori. Ich bin vollkommen gesund. Kann ich mich durch Küssen oder sonst etwas bei ihr anstecken?
Moog: Nein, das ist ziemlich unwahrscheinlich. Eine Ansteckung könnte nur erfolgen, wenn Sie zum Beispiel direkt mit dem Erbrochenen eines befallenen Patienten in Berührung kommen.
Ich habe einen aufgeblähten Bauch mit starken Oberbauchschmerzen. Es ist schon alles untersucht worden, aber die Ärzte finden nichts. Das einzige, was ihnen Sorgen macht, ist ein erhöhter CEA-Wert im Blut.
Haben Sie eine Idee, was man machen könnte?
Moog: Bei Ihnen ist ein Tumormarker-Wert erhöht. Deswegen kann es sinnvoll sein, weiter nach einem Grund dafür zu suchen. Allerdings ist der CEA-Wert nicht signifikant für Magenerkrankungen, sondern für Krankheiten des Darms. Normalerweise bestimmt man diesen Wert auch erst, wenn bereits eine Krebserkrankung vorgelegen hat und man sehen will, ob die Therapie angeschlagen hat. Lassen Sie den Wert regelmäßig prüfen. Wenn er nicht weiter ansteigt, würde ich die Sache auf sich beruhen lassen.
Von Susanne Seidenfaden