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Steigendes Risiko für Krankenhausinfektionen

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Bremen - Laut einer Studie ist das Risiko, sich bei einem Krankenhausaufenthalt mit einem Keim zu infizieren, gestiegen.

Die Zahl der Patienten der Bremer Krankenkasse hkk, die sich mit multiresistenten Keimen infiziert haben, ist von 2007 mit 271 Fällen (0,47 Prozent) auf 619 Fälle (0,94 Prozent) im Jahr 2011 gestiegen. Der Anteil von Patienten, der sich insgesamt während eines Krankenhausaufenthalts mit Keimen infizierte, habe sich in dem Zeitraum hochgerechnet auf 6,3 Prozent verdoppelt, berichtete der Leiter des Bremer Instituts für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung, Bernard Braun, am Dienstag. Am häufigsten waren ältere Patienten zwischen 70 und 89 Jahren betroffen. Die hkk hatte die Studie in Auftrag gegeben.

20 bis 30 Prozent aller in deutschen Krankenhäusern erworbenen Infektionen wären mit Hygienemaßnahmen vermeidbar, sagte Braun. Er verwies auf Studien und Erfahrungen in Nachbarländern. Schätzungen gingen von mehr als 10 000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland durch Krankenhausinfektionen aus.

Der Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene in Oldenburg, Jörg Herrmann, nannte zwei Bedingungen, um die Infektionsrate zu senken. Die Ausbildung von Fachleuten für Hygiene müsse verstärkt werden, damit das Personal in den Kliniken geschult und die Einhaltung von Hygienevorschriften überwacht werden könne. Außerdem müsse der Umgang mit Antibiotika verändert werden.

Nach Herrmanns Überzeugung könnten Krankenhäuser Geld sparen, denn mit Investitionen im Hygienebereich ließen sich Folgekosten vermeiden. Für die Zukunft rechnet der Facharzt mit sinkenden Zahlen bei Krankenhausinfektionen in Deutschland. Er warnte aber vor einer Zunahme bei gramnegativen Stäbchenbakterien wie Klebsiella. Der Tod mehrerer Frühchen am Klinikum Bremen-Mitte war durch solche multiresistenten Darmbakterien verursacht worden.

dpa

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