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Studie: Cannabis hilft Krebspatienten

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Cannabis
Der Cannabis-Wirkstoff THC steigert bei Krebspatienten den Appetit und bessert die Schlafqualität. © dpa

Immer wieder fordern Mediziner die Freigabe von Cannabis für Patienten. US-Forscher haben nun den Wirkstoff THC bei der Behandlung von Krebspatienten erforscht.

Der Cannabis-Wirkstoff THC steigert bei Krebspatienten den Appetit und bessert die Schlafqualität. Das zeigt eine kleine kanadische Studie an 21 Menschen, die infolge einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung und einer Chemotherapie kaum noch Hunger hatten. Dieses bei vielen Krebspatienten auftretende Problem kann die Lebensqualität senken, zu einem Nährstoffmangel führen und die Überlebensaussicht der Betroffenen gefährden.

Die Teilnehmer der Doppelblind-Studie schluckten 18 Tage lang entweder Kapseln mit Tetrahydrocannabinol (THC) oder aber ein Scheinpräparat. Der Cannabis-Wirkstoff steigerte bei fast drei Viertel der Patienten den Appetit. Mit einem Placebo nahm der Hunger nur bei 30 Prozent der Personen zu, und bei jedem zweiten Teilnehmer schwand die Lust am Essen sogar.

Zwar konsumierten die mit THC behandelten Patienten nicht mehr Kalorien als die Personen aus der Kontrollgruppe, aber sie mussten sich weniger zum Essen zwingen. Zudem hatten viele von ihnen Appetit auf herzhafte Speisen, so dass sie mehr Eiweiß aßen. Gewöhnlich empfinden viele Krebspatienten den Geruch und Geschmack von Fleisch als unangenehm.

Auch die Nachtruhe profitierte von dem Cannabis-Wirkstoff, wie Studienleiterin Wendy Wismer von der Universität von Alberta im Fachblatt “Annals of Oncology“ berichtet. Die Patienten aus dieser Gruppe gaben an, besser zu schlafen und sich tiefer entspannen zu können.

(Quelle: “Annals of Oncology“, Online-Vorabveröffentlichung) dapd

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