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Zigarettenpackungen beeinflussen Raucher

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Zigarette qualmt im Aschenbecher
Langweilige Zigarettenpackungen machen scheinbar weniger Lust aufs Rauchen. © dpa

Olivgrün und mit großen Warnhinweisen - Form und Aussehen von Zigarettenschachteln haben scheinbar einen großen Einfluss auf das Rauchen. Das wollen australische Forscher nun herausgefunden haben.

Neutrale Zigarettenschachteln ohne Markenlogos verleiten einer Studie zufolge offenbar weniger zum Rauchen als herkömmliche Päckchen. Zu diesem Schluss kommen Forscher in Australien, wo neutrale Verpackungen für Zigaretten Ende 2012 eingeführt worden waren, in einer am Montag im Online-Fachmagazin "BMJ Open" veröffentlichten Studie. Demnach finden Raucher weniger Gefallen an Zigaretten aus den neuen Schachteln, die einheitlich olivgrün und mit großen Warnhinweisen versehen sind und auf denen der Markenname in einheitlicher Schrift steht.

Die Wissenschaftler des Zentrums für Krebs-Verhaltensforschung im Bundesstaat Victoria befragten Ende vergangenen Jahres 536 Raucher in dem Bundesstaat, wo während einer Übergangszeit sowohl herkömmliche als auch die neuen, einheitlichen Zigarettenschachteln verkauft wurden. Von den Rauchern, die neue Zigarettenpackungen kauften, gaben rund 31 Prozent an, ihre Marke würde schlechter schmecken als ein Jahr zuvor. Bei den Käufern herkömmlicher Schachteln lag der Anteil bei nur 18 Prozent.

26 Prozent der Käufer der neuen Päckchen gaben an, das Rauchen bereite ihnen weniger Genuss als noch vor einem Jahr - bei den Käufern der bisherigen Schachteln lag der Anteil bei lediglich 15 Prozent. Auch der Anteil derjenigen, die jeden Tag daran dachten, mit dem Rauchen aufzuhören, lag bei den Käufern der neuen Packungen mit 37 Prozent deutlich über dem Anteil bei Käufern alter Schachteln (22 Prozent).

Raucher-Schock-Kampagne aus Australien

"Einfache Schachteln sind bei erwachsenen Rauchern verknüpft mit weniger Anreiz zum Rauchen (...) und mehr Dringlichkeit, mit dem Rauchen aufzuhören", heißt es in der Studie. Allerdings räumten die Forscher ein, dass während der Übergangszeit möglicherweise vor allem diejenigen Raucher zu den neuen Schachteln griffen, die ohnehin eher mit dem Rauchen aufhören wollten. Auch befragten die Wissenschaftler die Raucher nicht nach Ende der Übergangsphase, nachdem nur noch die einheitlichen Schachteln erhältlich waren.

Australien ist das weltweit erste Land, das die einheitlichen Zigarettenverpackungen einführte. Mehrere europäische Staaten könnten dem Beispiel folgen und beobachten daher die Auswirkungen der Maßnahme in Australien.

AFP

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