Auch in der Gebärmutter wachsen Polypen oft unbemerkt. «Mitunter können die Auswucherungen aber auch zu Zwischenblutungen oder zu einer verstärkten Menstruation führen», sagt der Frauenarzt Bernd Holthaus. Er ist Chefarzt der Gynäkologie im Krankenhaus in Damme und Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Leichte Blutungen oder vermehrter Ausfluss nach dem Geschlechtsverkehr können ebenfalls auf einen Polypen hindeuten.
Polypen in der Gebärmutter sind häufig harmlos. Allerdings sollte der Arzt einmal entdeckte Auswucherungen im Auge behalten. Verändert sich ihr Aussehen, sollten die Polypen zumindest mittelfristig entfernt werden. Denn in 0,5 Prozent aller Fälle ist ein Polyp in der Gebärmutter bösartig.
Polypen im Darm
Darmpolypen verursachen meist keine Beschwerden. Erst ab einer gewissen Größe bluten manche von ihnen. «Das zeigt sich dann durch Blut im Stuhlgang», erläutert Dagmar Mainz aus dem Vorstand des Berufsverbands Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands. Bemerkt jemand Blut im Stuhl, sollte er zum Arzt gehen.
Meist werden die Polypen allerdings im Rahmen einer Darmspiegelung entdeckt. Alle gesetzlich Krankenversicherten haben ab dem 55. Geburtstag Anspruch auf diese sogenannte Koloskopie. Entdeckt der Arzt dabei Polypen, müssen sie entfernt werden. Sie sind zwar meist gutartig - Gewissheit hat man aber erst, wenn ein Pathologe das Gewebe untersucht hat. Außerdem können gutartige Auswucherungen zu bösartigen mutieren. Deshalb gilt: «Je früher Polypen im Darm erkannt und entfernt werden, desto besser», sagt Mainz.