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Zu viel Salz ist ungesund, aber zu wenig auch

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Salz
Weiße Würze: Salz bringt Geschmack, zu viel ist aber ungesund. © obs/Danone

Eine Prise davon gibt der Suppe die richtige Würze. In Tiefkühlpizza und Dosenravioli steckt es gleich oft löffelweise: Mit Salz schmecken viele Speisen einfach besser. Doch wie viel ist ungesund?

Vor allem auf den Blutdruck wirkt sich sehr salzreiche Kost negativ aus – und ist damit auch an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt. Diesen Schluss legen mehrere Studien nahe, wie das Deutsche Ärzteblatt in seiner aktuellen Online-Ausgabe berichtet. In vielen Leitlinien werde geraten, täglich nicht mehr als drei Gramm Natrium (Na) zu sich zu nehmen, heißt es weiter. Das entspricht etwa 7,5 Gramm Kochsalz.

Glaubt man den Berechnungen einer neuen Studie, leben jedoch die wenigsten Menschen so salzarm wie empfohlen: Gerade einmal vier Prozent der Weltbevölkerung würden das schaffen, so ein Ergebnis der PURE-Studie (Prospective Urban Rural Epidemiology, PURE), veröffentlicht im Fachjournal New England Journal of Medicine – mit Folgen: Zu viel Kochsalz könnte jährlich etwa 1,6 Millionen Menschen das Leben kosten, so die Studienautoren. Eine grobe Hochrechnung, die auf Daten von etwa 100.000 Probanden aus 18 Ländern basiert. Für die Studie wurde ihr Morgenurin untersucht. Die Studienautoren testeten, wie viel Natrium und Kalium die Teilnehmer ausscheiden – und so Rückschlüsse auf deren Salzkonsum ziehen.

Wechselwirkung mit Kalium

Das Ergebnis: Im Schnitt scheidet jeder Erwachsene 4,93 Gramm Natrium und 2,12 Gramm Kalium aus.

Im Schnitt ließ dabei jedes Gramm extra den Blutdruck steigen – und zwar im Schnitt um 2,11 (systolischer Wert) und 0,74 mmHg (diastolischer Wert). Der Studie zufolge spielt dabei auch das Alter eine Rolle. Demnach wirkt sich ein hoher Salzkonsum bei über 55-Jährigen stärker aus: Der Blutdruck stieg bei ihnen um 2,97 (Systole). Doch machten die Studienautoren noch eine interessante Beobachtung: Sie stellten fest, dass ein mehr an Kochsalz den Blutdruck bei einer kaliumarmen Kost stärker steigen lässt. Eine kaliumreiche Ernährung könnte daher umgekehrt einen schützenden Effekt haben, so die Forscher. Viel davon steckt etwa in Trockenobst, Pilzen, zudem in Mandeln und Nüssen.

Herz

Gemeinsam mit Natrium ist Kalium auch für die Tätigkeit des Herzmuskels verantwortlich. Dabei ist ein ausgeglichener Natrium- sowie Kalium-Haushalt wichtig.

ae

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