Die Behandlung einer Inkontinenz richtet sich stark nach deren Art und Ursache, sagt Peschers. Grundsätzlich steige man mit einer eher moderaten Behandlung wie Physiotherapie oder Verhaltenstherapie ein. Dort könnten etwa Patienten mit Dranginkontinenz lernen, Urin länger einzuhalten oder ihr Trinkverhalten anzupassen, so Schultz-Lampel.
Außerdem gibt es Pessare, die bei einer Belastungsinkontinenz wie ein Tampon in die Vagina eingeführt werden können. Sie unterstützen Beckenboden und Schließmuskel, beim Sport zum Beispiel.
In manchen Fällen können Medikamente oder Hormone anschlagen. «Je nachdem, wo die Ursache liegt, kann man Medikamente und Therapie natürlich auch kombinieren», sagt Schultz-Lampel.
Als letzter Schritt bleibt ein operativer Eingriff. «Es kann beispielsweise ein Band eingesetzt werden, welches den Beckenboden unterstützt», erklärt Peschers. Außerdem gebe es die Möglichkeit, bei einer Dranginkontinenz Botox in die Blase zu spritzen. Die Gynäkologin erklärt: «Einfach gesagt wird dadurch verhindert, dass die Blase das Nervensignal zur Entleerung erhält.»
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