Schwangere Frauen sollten bis zur Entbinddung unter medizinische Beobachtung gestellt werden, wenn sie über Symptome wie Hautausschlag klagen. Und Frauen, die Nachwuchs planen, müssen laut WHO Vorbeugemaßnahmen treffen und sich vor Mückenstichen schützen.
Die Gesellschaft für Virologie sieht keine Gefahr für Deutschland aufgrund des in Lateinamerika aufgetretenen Zika-Virus. „Es gibt derzeit keinerlei Anzeichen dafür, dass es zukünftig zu einer Übertragung von Zika-Viren über angesiedelte Moskitos in Deutschland kommen wird“, erklärte Prof. Christian Drosten in einer Mitteilung der Gesellschaft vom Donnerstag. Er leitet an der Universitätsklinik in Bonn das Institut für Virologie. Seinen Angaben zufolge nutzen Dengue- und Zika-Viren denselben Überträger, um sich weiter zu verbreiten. Es ist die Mückenart Aedes aegypti. Sie komme in Deutschland gar nicht vor. Und die verwandte Art Aedes albopictus nur äußerst selten.
Drosten erklärte weiter: „Wären die Bedingungen in Deutschland ganzjährig gegeben, wäre Deutschland längst ein Verbreitungsgebiet des Dengue-Fiebers, das sich seit Jahren sehr viel stärker ausbreitet als das Zika-Virus.“ Es ist 1947 erstmals bei einem Affen aus dem Zikawald Ugandas in Afrika festgestellt worden. Es tauchte anschließend vereinzelt auch in Asien auf und dann stärker 2013 in Französisch-Polynesien. Aber erst seit 2015 gibt es einen massenhaften Ausbruch, der in Brasilien seinen Anfang nahm. In Deutschland wurde das Zika-Virus laut Robert Koch-Institut (RKI) beim aktuellen Ausbruch erstmals bei zwei Reiserückkehrern aus Haiti diagnostiziert. Zuvor war es aus anderen Regionen schon eingeschleppt worden.
Die Erforschung des Virus und die Entwicklung eines Impfstoffes dagegen sollten nun Mittelpunkt der Bemühungen stehen, forderte der Wissenschaftler.
dpa