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Deshalb verlieren Geringverdiener zweimal: Sie sterben früher

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Die Altersarmut ist ein wachsendes Problem unserer Gesellschaft.
Die Altersarmut ist ein wachsendes Problem unserer Gesellschaft. © Stephanie Pilick/dpa

Deutsche Wissenschaftler haben herausgefunden: Geringverdiener sterben früher als Besserverdienende - und haben so noch weniger von ihren Rentenbeiträgen.

Für viele Deutsche ist der Traum für den Ruhestand geplatzt: Wer weniger einzahlt, bekommt später weniger raus. Das ist die Devise bei der gesetzlichen Rente. Geringverdiener bekommen also weniger Rente als Besserverdienende.

Doch was bisher niemand beachtet hat: Sie bekommen auch kürzer Rente. Denn sie sterben früher. Dadurch verlieren sie gleich zweimal, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt. Und dies widerspreche dem Äquivalenzprinzip der gesetzlichen Rentenversicherung, sagt Studienautor Holger Lüthen.

Altersarmut: Die Grundrente könnte viele davor retten

Die Idee des Äquivalenzprinzips ist, dass jeder relativ zu seinen eingezahlten Beiträgen gleich viel aus der Rentenversicherung bekommt - das funktioniert aber nur, wenn die Lebenserwartung innerhalb eines Jahrgangs gleich ist und sich nicht vom Einkommen her unterscheidet. Durch die unterschiedlich hohe Lebenserwartung wird dieses Prinzip jedoch überlaufen und die Ungleichheit im Rentensystem steigt.

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Der Abstand bei den Lebenserwartungen zwischen Geringverdienern und Besserverdienenden nehme zu, zitiert das Online-Portal Focus die Studie. Die derzeit diskutierte Grundrente wäre eine Möglichkeit, der Altersarmut vorzubeugen. "Als gesamtgesellschaftliche Herausforderung wäre es auch denkbar, steuerliche Hebel in Bewegung zu setzen, um nicht einseitig die Arbeitnehmer zu belasten", geben die Studien-Autoren zu bedenken.

Video: Zehn Fakten zur Armut in Deutschland

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Wachsende Ungleichheit im gesetzlichen Rentensystem

Die DIW-Ökonomen Lüthen, Peter Haan und Daniel Kemptner untersuchten anhand der Administrativdaten der Deutschen Rentenversicherung, wie sich die Lebenserwartungen verschiedener Geburtsjahrgänge im Verhältnis zu den Lebenslohneinkommen mit der Zeit entwickelt hatten und welche Auswirkungen das nun auf die Rente hat und in den kommenden Jahren haben wird. Und das Fazit lautet: Die Ungleichheit im gesetzlichen Rentensystem steigt.

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vro

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