Aktuell haben laut DIHK viele Unternehmen noch nicht abschließend über die Zahl ihrer Ausbildungsplätze entschieden: «Das zeigt, dass aktuelle Anstrengungen zur Vermittlung, aber auch Anreize durch finanzielle Unterstützung Sinn machen», sagte Dercks.
Das Bundeskabinett hatte «Azubi-Prämien» für Unternehmen auf den Weg gebracht, die in der Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten sind und trotzdem weiter ausbilden. Kleine und mittelständische Firmen, die mit großen Umsatzeinbrüchen und Kurzarbeit zu kämpfen haben, aber ihre Ausbildungsplätze erhalten oder sogar ausbauen, sollen demnach staatliche Prämien von bis zu 3000 Euro pro Ausbildungsplatz bekommen.
Bundesagentur für Arbeit will Generation Corona verhindern
Erst am Mittwoch (1. Juli) hatte die Bundesagentur für Arbeit deutlich gemacht, sie wolle bei der Vermittlung von Lehrstellen in diesem Sommer einen «Corona-Jahrgang» verhindern. «Wir haben immer noch die Hoffnung, dass wir einen halbwegs ordentlichen Ausbildungsjahrgang hinlegen, der keine Generation Corona hinterlässt», sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele. Er rief alle Arbeitgeber auf, auch im eigenen Interesse Lehrstellen bereitzustellen.
Derzeit seien bei den Arbeitsagenturen ungefähr 450.000 Ausbildungsplätze gemeldet, dem stünden 400.000 Bewerber gegenüber. Beide Zahlen bedeuteten ein Minus von acht bis neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. «Wir hinken in der Besetzung der Ausbildungsstellen um sechs bis acht Wochen den anderen Jahren hinterher», sagte Scheele. «Wir sehen aber nicht eine massenhafte Abmeldung von Ausbildungsstellen, wir sehen eher ein verzögertes Verhalten von Arbeitgebern und auch Auszubildenden.»
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