Für Menschen mit übertriebenem Perfektionismus sei Homeoffice allerdings stressig, weil nicht alles strukturiert sei und nicht 100 Prozent rund laufe. "Top-Leistungen sind unmöglich", erklärt Kraushaar. "Die Perfektionisten verlieren die Kontrolle über die Situation und werden unsicher. Den Perfektionisten helfen jetzt keine 'Wie geht es besser'-Tipps. Ihnen ist jetzt aufzuzeigen, dass es in der Krise niemals perfekt läuft. Denn in der Krise gilt: improvisieren erlaubt und gut ist gut genug."
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Unter der "Triple S"-Methode versteht man: Struktur, Stabilität und Selbstvertrauen bei den Mitarbeiterinnen zu etablieren, weiß Kraushaar und gibt eine genauere Einordnung:
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In Ausnahmesituationen prasseln äußere Stressfaktoren in Form von negativen Nachrichten, dynamischen Abläufen und ängstlichen Mitarbeitern stündlich auf die Führungskraft ein. Wir fühlen uns gestresst, verzweifelt, hoffnungslos, ängstlich, einsam oder wütend auf der Suche nach Sicherheit. Kraushaar rät hierbei dazu, seine Gedanken mit einigen Tricks umzupolen.
Tipp 1: Weniger denken hilft. Entleeren wir die unnützen Gedanken und machen unseren Geist frei. Mit einem freien Geist kommen Sie ihrem "Kopfkino" auf die Schliche.
Tipp 2: Wir haben die Fähigkeit, unsere Realität in jedem Moment durch Gedanken zu erschaffen. Wir bestimmen und erschaffen durch neue und frische Gedanken, von "Innen nach außen", unsere Realität. Unsere innere Einstellung beeinflusst unser Handeln und Verhalten. Dazu gehört die Kontrolle der eigenen Gedanken und Gefühle.
Tipp 3: Es gilt also unsere Gedanken umzuformulieren. Hier helfen laut Experte Kraushaar drei Kernfragen:
Für erfolgreichere Kommunikation empfiehlt Experte Kraushaar, die zwei Wörter "Aber" und "Müssen" aus Ihrem Wortschatz zu streichen. Finden Sie heraus, was Sie wirklich "wollen" und erlauben Sie sich keine Entschuldigungen. Ersetzen sie die beiden Wörter mit "ja und" und "Wollen".
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"In der Krise ist der Nervositätsgrad und Stresspegel besonders hoch", weiß Kraushaar. "Für alle gilt aufeinander mehr Rücksicht zu nehmen. Wenn es einem Mitarbeiter nicht gut geht und er / sie angespannt ist, wirkt eine provozierende Frage oder ein kritischer Blick kontraproduktiv. Dadurch werden die roten Knöpfe gedrückt und das gilt es in Ausnahmesituationen zu vermeiden. Gefragt ist jetzt gegenseitige Hilfe und Unterstützung, um den Mitarbeiter oder Kollegen aufzubauen, wenn es emotional brenzlig wird."
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