1. Startseite
  2. Leben
  3. Karriere

Führungskräfte: So sieht der typische Chef aus

KommentareDrucken

Der typisch deutsche Chef ist in aller Regel  männlich und kinderlos.
Der typisch deutsche Chef ist in aller Regel männlich und kinderlos. © istock / jacoblund

Welche Eigenschaften haben eigentlich Führungskräfte in Deutschland? Eine Studie zeigt: Deutsche Chefs gleichen einander mehr, als viele ahnen.

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) offenbart: Führungskräfte in Deutschland sind vor allem eins: männlich, deutsch und kinderlos. 

Männliche Chefs in der Überzahl

Der Führungskräftemonitor des DIW ging der Frage nach, welche Eigenschaften Vorgesetzte in Deutschland haben. Das Erfreuliche: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist zwischen 1995 und 2015 um etwa zehn Prozentpunkte gestiegen, auf rund 30 Prozent. Zumindest wenn man auch niedrigere Führungsebenen berücksichtigt. Trotzdem bleiben Frauen eine Minderheit: Der typische Chef in Deutschland ist männlich. 

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden nach wie vor im Gehalt und in der Arbeitszeit deutlich: Weibliche Bosse verdienen immer noch 23 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, dafür ackern viele männliche Chefs deutlich länger - oft mehr als 50 Stunden die Woche. Frauen arbeiten wiederum häufiger in Teilzeit (weniger als 35 Stunden pro Woche) als Männer. 

Beim Alter nähern sich die Geschlechter wieder an: Der typische männliche Chef ist durchschnittlich 44, die Chefin 41 Jahre alt.

Vorgesetzte haben selten Kinder

Interessant: Frauen in Führungspositionen sind seltener verheiratet und leben weniger oft mit einem Partner zusammen als ihr männliches Pendant. Auch in Sachen Familie sieht es auf den oberen Positionen schlecht aus: 73 Prozent der weiblichen Chefs und 65 Prozent der befragten männlichen Chefs gaben an, kinderlos zu sein oder schon ältere Kinder zu haben. 

Auch Vorgesetzte mit Migrationshintergrund findet man eher selten: Unter männlichen Chefs haben 22 Prozent und unter weiblichen 27 Prozent ausländische Wurzeln.

Hintergrund der Studie

Die Studie basiert auf Daten des sozio-ökonomischen Panels, die regelmäßig wiederholt wird. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 27.000 Menschen befragt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch, wenn der Chef manchmal nervt: Diese Dinge sollten Sie nie zu Ihrem Vorgesetzten sagen. Es gibt aber auch sehr nette Chefs. Dieser hier reagierte ungeahnt cool, als sich seine Mitarbeiterin wegen Depressionen krank meldete.

Von Andrea Stettner

Auch interessant

Kommentare