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Hitze auf der Arbeit: Deshalb sollten Sie besser keine Ventilatoren nutzen

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Ein Ventilator am Arbeitsplatz kann fatale Folgen haben - wenn es zu heiß ist.
Ein Ventilator am Arbeitsplatz kann fatale Folgen haben - wenn es zu heiß ist. © Karl-Josef Hildenbrand / dpa

Im Hitzesommer 2019 sind die Temperaturen oft unerträglich. In vielen Büros sorgen da Ventilatoren für etwas Abkühlung. Keine allzu gute Idee, wie Experten warnen.

Die Hitzewelle im Sommer 2019 läuft auf Hochtouren. Wer da eine Klimaanlage im Büro hat, kann sich glücklich schätzen. In anderen Büros sorgen Ventilatoren zumindest für ein wenig Abkühlung. Doch vor Letzteren warnen Experten immer wieder.

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So funktionieren Ventilatoren

Ventilatoren funktionieren eigentlich ganz einfach: Der Propeller im Inneren sorgt für einen angenehmen Luftzug, in dem er die Raumluft am Körper vorbeipustet. Der kalte Luftstrom erleichtert die Wärmeabgabe des Körpers über die Haut - und die Hitze wird für uns erträglicher. Das ist gesundheitlich auch kein Problem, solange die Temperaturen gemäßigt sind. Und tatsächlich greifen die Deutschen auch dieser Tage in großer Zahl zu dem Helfer.

Auch interessant: Chef führt Vier-Tage-Woche ein - doch eine Sache überraschte ihn.

Video: Wie kommt es, dass der Ventilator kalt macht?

Ab 35 Grad: Ventilatoren drohen den Körper zu überhitzen 

Bei großer Hitze wird dieser Mechanismus jedoch zum Problem, wie Forscher herausfanden. Steigen die Temperaturen nämlich auf 35 Grad und mehr, kann der Körper durch den Luftstrom nicht mehr abkühlen. Ganz im Gegenteil: Durch die zugeführte warme Luft droht der Körper sogar zu überhitzen, wie britische Forscher in der Cochrane-Analyse warnen. Wenn Mitarbeiter exzessiv schwitzen und zu wenig trinken, könne der Körper schnell dehydrieren. Vor allem für ältere Menschen kann das schnell gefährlich werden, so die Forscher. 

Die Macher der Studie kommen jedoch zu dem Schluss, dass sie die Verwendung von Ventilatoren weder unterstützen, noch von ihr abraten. Jeder Mensch, der einen Ventilator zu Zwecken der Abkühlung nutzen will, müsse sich selbst auf Grundlage der Studienergebnisse Gedanken machen, ob er sich dadurch scheinbare Abkühlung verschaffe oder nicht.

Mitarbeitern in Deutschland muss der Chef zwar in der Regel  ab 35 Grad hitzefrei geben, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. 

Zugluft im Büro fördert Erkältungen

Doch auch bei Temperaturen unter 35 Grad raten Gesundheitsexperten davon ab, sich bei der Arbeit Zugluft auszusetzen, die durch Ventilatoren, aber auch durch Klimaanlagen sowie offene Fenster und Türen entstehen. 

"Im Sommer sind viele Menschen erkältet - weil sie permanent in einem leichten Durchzug sitzen", meint etwa Angela Schuh, Professorin für medizinische Klimatologie an der Ludwig-Maximilians Universität München im Spiegel-Interview. Und das aus gutem Grund: "Wenn die Luft auf den Hals trifft, sinkt die Temperatur in der Rachenschleimhaut. Viren, die man bereits erworben hat, haben dann bessere Lebensbedingungen. Deshalb kann eine Erkältung ausbrechen." Außerdem sorge Zugluft zudem für Muskelverspannungen

Zugluft sollten Mitarbeiter deshalb möglichst meiden - etwa, in dem sie den Ventilator nicht direkt auf sich richten oder gleich abschalten. Wer der Zugluft im Büro nicht entkommt, dem rät die Expertin, sich mit entsprechender Kleidung, etwa einem Tuch, zu schützen.

Zum Weiterlesen: Hitzefrei im Büro: Ab wie viel Grad darf ich heimgehen?

Büroangestellte, die wegen der Hitze jammern? Da können Bauarbeiter nur müde lächeln. Auf der Baustelle müssen Arbeiter in der prallen Sonne schuften. Doch gibt es auch für sie irgendwann hitzefrei?

Ab welcher Temperatur dürfen Arbeitnehmer und Schüler eigentlich nach Hause? Wir haben alle Infos zum Thema „Hitzfrei in der Arbeit und Schule“ für Sie zusammengefasst.

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Von Andrea Stettner

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