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Kurz und schmerzvoll: In diesen Ländern wollen Sie nicht gekündigt werden

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In den USA sind Mitarbeiter jederzeit von heute auf morgen kündbar.
In den USA sind Mitarbeiter jederzeit von heute auf morgen kündbar. © Gregor Fischer/dpa

Andere Länder, andere Kündigungen: Jedes Land hat seine eigenen Methoden, Mitarbeiter zu entlassen. In manchen Ländern wollen Sie lieber nicht arbeiten.

In Deutschland läuft die Prozedur relativ schonend ab: Wird Ihnen gekündigt, bleiben Sie meist noch wochenlang im Betrieb, schließen Projekte ab und bewerben sich für neue Jobs. In anderen Ländern wird das anders gehandhabt.

Professorin Erin Meyer an der globalen Business School INSEAD hat untersucht, wie sich kulturelle Unterschiede auf Unternehmen auswirken und vermutet als Gründe für die schonendere Vorgehensweise in Deutschland die arbeitnehmerfreundlichere Politik und die beziehungsorientierte Kultur. Dadurch, dass Arbeitgeber häufig eine persönliche Beziehung zu ihren Angestellten aufbauen, wird die Kündigung für sie etwas persönlicher, so Meyer.

Jederzeit kündbar in den USA

In den USA geht man schonungsloser vor: Dort setzen sich die Manager oder Geschäftsführer mit ihren Mitarbeitern zusammen und teilen ihnen mit, dass sie ab sofort gekündigt sind. Dann haben sie ein paar Stunden Zeit, ihre Sachen zu packen. Diese Praktik ist in dem Film "Up in the Air" mit George Clooney gut zu beobachten. Es ist wie das Abziehen eines Pflasters, sagt die Professorin Erin Meyer an der globalen Business School INSEAD im Gespräch mit Business Insider: "Du hast ein Problem, du ziehst das Pflaster ab, es tut sehr weh und dann ist das Problem weg." In den meisten Ländern Europas würde man diese Vorgehensweise als unnötig grausam betrachten. Doch in den USA ist sie wegen der jederzeit kündbaren Arbeitsverträge möglich.

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Neue Arbeit nach einem Jahr in Schweden

Mal wieder hat Skandinavien die Nase vorn: Schweden ist in den Industrieländern Spitzenreiter bei der Förderung gekündigter Arbeitnehmer, schreibt The Atlantic. Wer in private Arbeitsschutzräte einzahlen möchte, bekommt im Fall der Fälle finanzielle Unterstützung und kann seine Kompetenzen erweitern. 85 Prozent finden innerhalb eines Jahres eine neue Arbeitsstelle, berichtet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

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Kündigung als soziales Tabu in Japan und als Schande in Indien

Im fernen Osten, in Japan, sind Massenentlassungen ein soziales Tabu. Kündigungen sind dort selten, die Leute bleiben jahrelang im gleichen Unternehmen, viele haben unbefristete Arbeitsverträge, berichtet die New York Times. Mitarbeiter haben sogar das Recht, Frühpensionierungen abzulehnen und in sogenannten "Auslaufräumen" weiterhin Projekte zu bearbeiten.

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In der chinesischen Verwaltungszone Hongkong erhalten Mitarbeiter jahrelang eine Abfindung und Kündigungen werden eher zum bezahlten Urlaub, schreibt die South China Morning Post.

Früher war es für einen Inder eine Schande, gekündigt zu werden. Doch inzwischen sind Kündigungen durch die wachsende Wirtschaft keine Seltenheit mehr und entlassene Mitarbeiter werden nicht mehr stigmatisiert. "Die Globalisierung hat indische Führungskräfte stärker mit der westlichen Idee vertraut gemacht, dass Kündigungen Teil von Marktbewegungen sind und nicht eine Folge persönlichen Versagens", erklärt Saumya Bhattacharya in der Economic Times of India.

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