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Warum sich Ordnung am Arbeitsplatz lohnt

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To-do-Listen sind bei der Arbeit prinzipiell hilfreich. Als Klebezettel am Bildschirm werden sie aber zur Ablenkungsfalle. Foto: Christin Klose
To-do-Listen sind bei der Arbeit prinzipiell hilfreich. Als Klebezettel am Bildschirm werden sie aber zur Ablenkungsfalle. Foto: Christin Klose © Christin Klose

Chaos ist schlecht für die Produktivität. Damit ist nicht nur Unordnung gemeint. Ablenkungen drohen in verschiedenen Formen - vom Klebezettel bis zur süßen Knabberei.

Gera (dpa/tmn) - Ein ordentlicher Schreibtisch steigert die Arbeitseffektivität. Denn sonst gibt es zu viele Ablenkungen, wie Prof. Hiltraut Paridon erklärt.

Kleine Klebezettel am PC-Bildschirm sind so ein Beispiel. «Da denkt man sofort: «Stimmt, das muss ich ja auch noch machen.»», sagt die Professorin für Medizinpädagogik an der University of Applied Health Sciences in Gera.

Ablenkung am Arbeitsplatz

Erinnerungsstützen in Form von To-do-Listen hält sie zwar für sinnvoll. Doch wer sich ganz einer Aufgabe widmen möchte, hat sie lieber nicht im Blick. Das heißt: Die offenen Aufgaben in einen Block notieren statt an den Monitor kleben. Bei Bildschirmarbeit drohen noch weitere Ablenkungen. Deshalb bleibt der Internet-Browser zu und die Benachrichtigungsfunktion des E-Mail-Programms deaktiviert.

Auch andere Verlockungen können einen aus dem Arbeitsfluss herausreißen. Eine davon lautet: Süßigkeiten. Sie sind in einer Schublade besser aufgehoben als in Griffweite neben der Tastatur. «Wir sind Weltmeister im Ablenkenlassen», sagt Paridon.

Anregende Umgebung statt Chaos

Die Idee hinter der Ordnung lässt sich sogar wissenschaftlich erklären. Das entsprechende Fachgebiet heißt Nudging. «Da geht es darum, die Umgebung so zu gestalten, dass sie zu richtigem Verhalten leitet», erklärt die Expertin.

Was ist mit der verbreiteten Annahme, dass Chaos kreativ macht? Sollte der Schreibtisch zerwühlt werden, wenn einen einmal die Ideen ausgehen? Eher nicht, weil Chaos nicht unbedingt kreativ macht, wie Paridon sagt. «Hier hilft vielmehr eine anregende Umgebung, zum Beispiel ein Blick ins Grüne, so dass die Gedanken schweifen können.»

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